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Sehhilfe für Weltall-Teleskop Hubble: Astronauten starten zur Reparatur-Mission

Sehhilfe für Weltall-Teleskop Hubble

Astronauten starten zur Reparatur-Mission

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    Astronauten starten zur Reparatur-Mission
    Astronauten starten zur Reparatur-Mission Foto: hpl

    Washington (dpa, AZ) - Nach langer Vorbereitung startet die US-Raumfähre "Atlantis" am heutigen Montag zu einer elftägigen Reise, auf der die Crew das berühmte Weltraumteleskop "Hubble" reparieren und technisch aufrüsten soll.

    Nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa steht den sieben Astronauten ein extrem schwieriger und riskanter Einsatz bevor. Wenn die Mission gelingt, werde die "Sehkraft" des Teleskops, das bereits seit den 90er Jahren spektakuläre Bilder aus dem Weltall liefert, erheblich verbessert und "Hubble" könnte mindestens bis zum Jahr 2014 weiterarbeiten. Der Start ist für 20.01 MEZ auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral geplant.

    "Es ist unsere letzte Chance"

    Bei der geplanten "Atlantis"-Mission handelt es sich um die fünfte und wohl letzte Reparatur und Wartung des 13 Meter langen und elf Tonnen schweren Observatoriums, das seit 1990 im All schwebt und bisher umgerechnet rund 5,1 Milliarden Euro kostete. "Es ist unsere letzte Chance, wir dürfen uns keine Fehler erlauben", heißt es bei der Nasa. Doch falls alle geplanten Reparaturen - etwa an den Kameras des Teleskops - gelingen, werde man eine wahre Wiedergeburt von "Hubble" erleben. Die Effektivität des Teleskops könne um bis zu 90 Mal verbessert werden. Wenn aber die Mission misslingen sollte, habe man es mit einem milliardenschweren "Stück Weltraumschrott" zu tun, sagte "Atlantis"-Kapitän Scott Altman.

    Für den Notfall steht in Cape Canaveral eine zweite Raumfähre, die "Endeavour" auf der Startrampe, die jederzeit zu einem Rettungseinsatz starten kann. Im Fall der Fälle würde sie sich bis auf nur wenige Meter der "Atlantis" annähern und die Astronauten mit einem Greifarm an Bord holen.

    Zunächst muss "Hubble" mit dem Roboterarm des Shuttles eingefangen und an "Atlantis" fixiert werden. Dann stehen den Astronauten, unter denen auch eine Frau ist, fünf Außeneinsätze bevor, die jeweils zwischen sechs und sieben Stunden dauern. Beim ersten Einsatz am vierten Flugtag soll eine neue "Wide Field Camera 3" installiert werden, die noch weiter in die Frühzeit des Universums schauen kann. Der im vergangenen Jahr ausgefallene Computer wird ersetzt. Zudem soll "Hubble" eine neue "Kuppelung" erhalten, damit künftige Shuttles das Teleskop transportieren können.

    Einen Tag später werden mehrere Batterien ausgewechselt sowie Gyroskope ersetzt, jene Schwungkreisel, die eine exakte Ausrichtung des Teleskops erlauben. Beim dritten Weltraumspaziergang am sechsten Reisetag geht es um die Einrichtung eines sogenannten "Cosmic Origins Spectrograph". Dieser soll bislang unerreichte Blicke auf schwach glimmende kosmische Objekte im Bereich der ultravioletten (UV) Strahlung ermöglichen. Außerdem wird eine weitere Kamera repariert.

    Am siebten Tag der Mission steht dann für die "Atlantis"-Crew die Reparatur und Aufrüstung des sogenannten "Space Telescope Imaging Spectrographs" an, der seit 2004 nicht mehr funktioniert. Dies gilt als die handwerklich anspruchsvollste Aufgabe, bei der die Astronauten rund 100 kleine Schrauben anzubringen haben. Außerdem sind isolierende "Stahldecken" zu montieren, die besonders sensible "Hubble"-Teile vor den enormen Temperaturschwankungen schützen sollen.

    Beim letzten Ausstieg am achten Tag der Mission werden wiederum Batterien sowie ein Sensor ersetzt, ehe die US-Raumfähre Atlantis schließlich wieder in Richtung Erde starten kann.

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