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Schwangerschaft: Schwangere in Bayern unzureichend vor Grippe geschützt

Schwangerschaft

Schwangere in Bayern unzureichend vor Grippe geschützt

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    Schwangere sind in Deutschland, aber besonders in Bayern, nur unzureichend durch Impfung vor der Grippe beschützt.
    Schwangere sind in Deutschland, aber besonders in Bayern, nur unzureichend durch Impfung vor der Grippe beschützt. Foto: Maurizio Gambarini/dpa (Symbolbild)

    Am Donnerstag teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Berlin eine alarmierende Nachricht mit: Schwangere sind nicht ausreichend durch eine Impfung vor Grippe geschützt. Das kann im Extremfall schwere Folgen für Kind und Mutter haben.

    Starke regionale Schwankungen der Impfraten bei Schwangeren

    So legte das Zentralinstitut dar, dass im Jahr 2014 in Deutschland effektiv nur elf Prozent der Schwangeren durch eine Impfung gegen Influenza geschützt waren. Vier Jahre zuvor war der Wert allerdings noch um einen Prozentpunkt niedriger.

    Besonders erschreckend sind die regionalen Unterschiede. Sachsen-Anhalt liegt bei den Impfraten deutlich vorn. Auf Bayern trifft das allerdings gar nicht zu.

    Besonders in Bayern sind Schwangere unzureichend gegen Grippe geschützt

    In diesem Rahmen bewertete das Zentralinstitut anhand von ärztlichen Abrechnungsdaten in Deutschland den Impfstatus von rund 450.000 werdenden Müttern im Zeitraum von 2010 bis 2014. Während in Sachsen-Anhalt 24 Prozent der Schwangeren gegen die Grippe geimpft worden waren, waren es in Bayern nur sechs Prozent.

    Das müssen Sie über Grippe wissen

    Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.

    Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.

    Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.

    Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.

    Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.

    Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.

    Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.

    In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.

    Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.

    Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern

    Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.

    Auf Kreisebene werden die Unterschiede noch drastischer. In bayerischen Kreisen wie Dingolfing, Garmisch-Partenkirchen, Kaufbeuren und Pfaffenhofen liegen die Werte bei knapp einem Prozent. Im Vergleich sieht es bei den Sachsen-Anhalt-Kreisen Jerichower Land, Altmarkkreis Salzwedel und Börde mit 30 bis 38 Prozent für Schwangere ganz anders aus.

    Experten erklären diese Differenzen dadurch, dass Menschen und Ärzte je nach Region unterschiedliche Einstellungen zur Grippeimpfung haben, auch im Hinblick auf Schwangere.

    Folgen für Schwangere bei nicht ausreichendem Schutz gegen Grippe

    Für Schwangere sind demnach die Gefahren einer Influenza-Erkrankung weitaus höher als bei anderen Frauen. Bei Infizierung erkranken Schwangere weitaus schwerer als nicht werdende Mütter. Die Sterblichkeit und das Risiko einer Frühgeburt steigen ebenfalls an.

    Im Gegensatz wirkt sich eine Impfung gegen die Grippe bei Schwangeren auch positiv auf das Kind aus: Bei geimpften Schwangeren konnte nach der Geburt festgestellt werden, dass in den ersten sechs Monaten die Säuglinge seltener in einem Krankenhaus wegen schwerer Atemwegsinfektionen behandelt werden mussten. Ernährung: Worauf Schwangere oder Senioren achten sollten

    Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher seit 2010 für Schwangere eine jährliche Grippeschutzimpfung. AFP/AZ

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