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Saudi-Arabien: Forscher: Coronavirus MERS überträgt sich von Kamel auf Mensch

Saudi-Arabien

Forscher: Coronavirus MERS überträgt sich von Kamel auf Mensch

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    Ein saudi-arabischer Farmer trägt einen Atemschutz. Der Staat rät seinen Bürgern, Masken und Handschuhe zu tragen, während sie mit Kamelen in Kontakt sind, um sich nicht mit dem Coronavirus MERS anzustecken.
    Ein saudi-arabischer Farmer trägt einen Atemschutz. Der Staat rät seinen Bürgern, Masken und Handschuhe zu tragen, während sie mit Kamelen in Kontakt sind, um sich nicht mit dem Coronavirus MERS anzustecken. Foto: Fayez Nureldine, afp photo

    Zwei Jahre sind vergangen, seit das Corona Virus MERS zum ersten Mal beim Menschen festgestellt wurde. Bislang hatten Wissenschaftler nur die Vermutung, dass das

    Der Verdacht über MERS-Ursprung hat sich bestätigt

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Das gefährliche Coronavirus MERS wird nach neusten Erkenntnissen saudi-arabischer Wissenschaftler sicher direkt von Kamelen auf den Menschen übertragen. Wie Forscher in einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" schrieben, untersuchten sie den Fall eines 44 Jahre alten Mannes aus Saudi-Arabien, der im November an dem Virus starb, kurz nachdem er seine mit MERS infizierten Kamele behandelt hatte.

    Dabei fanden sie heraus, dass die Genome des Krankheitserregers des Mannes und des Virus, das zum Tod des Tieres führte, identisch waren.

    MERS überträgt sich beim engen Kontakt zu Kamelen

    Die Daten legten nahe, dass das MERS-Virus durch engen Kontakt mit einem infizierten Kamel übertragen wurde, sagte Studienleiter Tarik Madani von der König-Abdulasis-Universität in Dschiddah. Die Forschungsergebnisse zeigten erstmals einen "eindeutigen Beweis" für einen solchen Übertragungsweg, sagte W. Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York, der nicht an der Studie beteiligt war.

    MERS Virus verursacht im Gegensatz zu SARS auch noch Nierenversagen

    Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Es hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. MERS kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen.

    Deutlich mehr Menschen starben an MERS, als vorerst angenommen

    Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen. Seinen Ausgang nahm das neue Virus in Saudi-Arabien. Dort starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 282 Menschen an MERS. Bis vor Kurzem war noch von weniger als 200 Opfern die Rede. Seit Entdeckung des Virus infizierten sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums 688 Menschen. afp/AZ

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