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Rötelmaus: Hantavirus in Baden-Württemberg: 2017 besonders viele Erkankungen

Rötelmaus

Hantavirus in Baden-Württemberg: 2017 besonders viele Erkankungen

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    Rötelmäuse übertragen den Hantavirus. Meiden sollte man derzeit Ausscheidungen von Nagern in Buchenwald-Gebieten.
    Rötelmäuse übertragen den Hantavirus. Meiden sollte man derzeit Ausscheidungen von Nagern in Buchenwald-Gebieten. Foto: Gg Vfd Wst (Hantavirus)/dpa-Archiv

    Das Hantavirus hat sich 2017 rasant in Baden-Württemberg ausgebreitet. Insgesamt infizierten sich 928 Menschen mit dem Virus, das unter anderem durch Mäusekot übertragen wird (Stand: 12. Dezember). Im selben Zeitraum waren es 2016 gerade mal 77 Fälle. Das teilte das Landesgesundheitsamts in Stuttgart auf Anfrage mit. Seit Anfang Oktober ist die Zahl der Neuerkrankungen stark zurückgegangen. In der laufenden und in der vergangenen Woche wurden jeweils nur zwei Fälle übermittelt. Mitte Mai hatte die Krankheit ihren Höhepunkt erreicht. Damals wurden bis zu 61 Fälle in der Woche registriert.

    Die Zahlen der Erkrankungen durch das Hantavirus schwanken von Jahr zu Jahr erheblich, sagte eine Sprecherin des RKI. 84 Erkrankungen hat es im kompletten Jahr 2016 gegeben, 2017 hatte es schon nur bis Mitte März 136 Fälle gegeben. 2016 sei allerdings ein Jahr mit sehr geringen Fallzahlen gewesen: Nur 282 Menschen seien damals am Hantavirus erkrankt, 2012 seien es 2825 gewesen.

    Baden-Württemberg war 2017 besonders stark von Hantavirus betroffen

    Rötelmäuse (Clethrionomys glareolus) können den gefährlichen Hantavirus übertragen.
    Rötelmäuse (Clethrionomys glareolus) können den gefährlichen Hantavirus übertragen. Foto: dpa-Symbolbild/Kimmo Taskinen

    Für Baden-Württemberg rechnen Experten derzeit mit mehr als 2440 Erkrankungen mit dem Hantavirus im Jahr 2017. "Die aktuellen Fallzahlen sprechen für eine erhöhte Hantavirus-Aktivität", sagte eine Sprecherin des Landesgesundheitsamtes. Im bundesweiten Vergleich gehört Baden-Württemberg nach RKI-Angaben zu den Ländern mit den meisten Fallzahlen.

    Grund für die hohen Zahlen von Infektionen mit Hantavirus sei der gute Ertrag der Buchen in den Wäldern im vergangenen Jahr. Dadurch habe es viele Bucheckern gegeben, die vor allem der Rötelmaus als Nahrung dienten. Die Rötelmäuse und andere Nagetiere übertragen das Hantavirus. Beim Menschen verursacht eine Infektion nach RKI-Angaben eine grippeähnliche Krankheit mit Fieber, Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Auch Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen bis zum -versagen können folgen.

    So schützen Sie sich vor dem Hantavirus

    Um sich vor dem Hantavirus zu schützen, sollten Menschen nach Expertenangaben vor allem in Gebieten mit viel Buchenwald den Kontakt mit Ausscheidungen von Nagern vermeiden - beispielsweise bei Holzarbeiten in Wald und Garten und bei der Reinigung von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen. dpa/lsw

    Mehr Meldungen zum Hantavirus aus den vergangenen Jahren lesen Sie hier:

    2014: Tapfheimerin gestorben: So schützt man sich vor dem Hanta-Virus

    2014: Frau aus Tapfheim stirbt an Hantavirus - im Umgang mit Mäusefallen infiziert 

    2012: Hantavirus im Nationalpark: Mehr als 200 Deutsche werden untersucht

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