Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Risikogebiet Süddeutschland: Immer mehr Hirnhautentzündungen durch Zeckenbisse

Risikogebiet Süddeutschland

Immer mehr Hirnhautentzündungen durch Zeckenbisse

    • |
    Mit den wärmeren Temperaturen lauern wieder Zecken in Wald, Gebüsch und Gras auf ihre Opfer. Gefährlich für den Menschen sind sie als Krankheitsüberträger von FSME und Borreliose. Foto: Patrick Pleul dpa
    Mit den wärmeren Temperaturen lauern wieder Zecken in Wald, Gebüsch und Gras auf ihre Opfer. Gefährlich für den Menschen sind sie als Krankheitsüberträger von FSME und Borreliose. Foto: Patrick Pleul dpa

    Immer mehr Menschen erkranken nach einem Zeckenbiss an einer Hirnhauterkrankung. Wie das Robert-Koch-Institut am Montag mitteilt, ist die Zahl der durch Zecken übertragenen Hirnhauterkrankungen ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Insgesamt 423 Fälle der sogenannten  Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wurden 2011gemeldet, das war ein Anstieg  um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so das  Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin am Montag. 2010 waren 260  FSME-Erkrankungen registriert worden.

    Hirnhautentzündung durch Zeckenbiss

    Borreliose und FSME: Symptome und Behandlung

    Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.

    Erreger sind Borrelien, eine Bakterienart. Sie gelangen mit dem Stich einer Zecke ins Blut.

    Typisches Symptom der Borreliose ist die «Wanderröte», ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen, auch Fieber.

    Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.

    Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt, sind Spätfolgen wie Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.

    Unbehandelt können diese jahrzehntelang Beschwerden verursachen.

    Erreger der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind dagegen Viren. Auch sie können beim Zeckenstich auf den Menschen übertragen werden.

    Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

    Anders als bei der Borreliose gibt es zur Behandlung der FSME keine Medikamente. Deshalb raten Ärzte zur Schutzimpfung.

    Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine virusbedingte  Hirnhautentzündung und kann durch einen Zeckenbiss übertragen  werden. Dagegen schützt eine Vorsorgeimpfung. Ein erhöhtes  FSME-Risiko gibt es laut RKI nach wie vor vor allem in den  südlichen Bundesländern. Neben Bayern und Baden-Württemberg sind  auch Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und des Saarlands  betroffen.

    Zecken: Fachleute empfehlen Impfung

    Durch einen Zeckenstich kann neben der FSME auch Borreliose  übertragen werden.  Menschen, die in FSME-Verbreitungsgebieten  wohnen oder dort Urlaub machen, empfehlen die Fachleute eine  Impfung, die im Abstand von drei bis fünf Jahren aufgefrischt  werden muss. Auch vor Reisen ins Ausland kann eine FSME-Impfung  ratsam sein. Eine wirksame Impfung gegen Borreliose gibt es dagegen  bisher nicht.

    Neues Risikogebiet in Bayern

    Das RKI veröffentlichte eine aktuelle Karte der Risikogebiete.  Danach besteht bundesweit nun in 140 Stadt- und Landkreisen ein  erhöhtes FSME-Risiko. Als neue Risikogebiete wurden der Stadtkreis  Ulm in Baden-Württemberg, der Stadtkreis Kempten in Bayern und mit  dem Saar-Pfalz-Kreis erstmals auch eine Region im Saarland  ausgewiesen. In anderen Bundesländern wie Sachsen, Niedersachsen  und Mecklenburg-Vorpommern wurden vereinzelte Fälle gemeldet. Auch  in Gebieten, die nicht als Risikoregionen ausgewiesen seien, könne  eine Infektion nicht absolut sicher ausgeschlossen werden, erklärte  das RKI. afp/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden