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Studie: Risiko für Patienten: Wechselwirkungen durch Medikamenten-Mix

Studie

Risiko für Patienten: Wechselwirkungen durch Medikamenten-Mix

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    Die AOK warnt vor gefährlicher Wechselwirkung bei Medikamenten.
    Die AOK warnt vor gefährlicher Wechselwirkung bei Medikamenten. Foto: dpa

    Die AOK warnt vor gefährlichen Medikamenten-Kombis: Viele Patienten gehen mit ihren Arzneimitteln laut einer neuen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) das Risiko von Wechselwirkungen ein. Jede sechste Verordnung berge die Gefahr, dass die Pille unerwünscht mit anderen Mitteln zusammenwirkt, geht nach Angaben der Rheinischen Post aus der Erhebung hervor. Ältere Menschen mit mehreren Erkrankungen seien besonders gefährdet, vor allem Pflegeheim-Bewohner.

    AOK-Studie: Ärzte verschreiben lebensgefährliche Medikamenten-Kombinationen

    Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt

    EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.

    HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.

    HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.

    BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.

    H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".

    H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.

    In drei von tausend Fällen verschrieben die Ärzte sogar einen Pillen-Mix, der lebensbedrohlich sein könne. In 3,5 Prozent der Fälle wurden Kombinationen mit dem Risiko schwerer Folgen verordnet.

    Ausgewertet wurden demnach die rund 65 Millionen verordneten Verpackungen für die 24 Millionen AOK-Versicherten aus dem ersten Quartal 2012. Pflegeheim-Bewohner bekommen laut AOK teilweise Dosierungen und Kombinationen, die unter Körperverletzung fielen.

    Wenn das Medikament krank macht

    Die hohe Verschreibungsrate bei älteren Patienten erhöht auch nach bisherigen Studien das Risiko, dass Arzneimittel selbst zur Ursache von Krankenhauseinweisungen werden. Nach Angaben des Kieler Pharmakologen Ingolf Cascorbi sind sieben Prozent aller Krankenhausaufnahmen arzneimittelbedingt.

    Auch während der stationären Behandlung stellen laut Cascorbi unerwünschte Arzneiwirkungen ein teils vermeidbares Problem dar - besonders auch falsche Dosierungen, speziell bei eingeschränkter Nierenfunktion.

    Spürbarer Anteilen riskanter Medikamente

    Ärzten wird immer wieder vorgeworfen, sie fragten ihre Patienten zu wenig, was sie neben den verschriebenen Medikamenten sonst noch kaufen und einnehmen, beispielsweise auch rezeptfreie Mittel. Verschiedene Arzneimittelreports berichteten wiederholt von spürbaren Anteilen riskanter oder unnötiger Medikamente im Gebrauch der Bundesbürger. dpa

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