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Rindertuberkulose: Rinder-Tbc breitet sich aus

Rindertuberkulose

Rinder-Tbc breitet sich aus

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    Rinder-Tbc im Allgäu: Nach der Entdeckung von infizierten Tieren sollen nun flächendeckende Tests folgen. Hirsche sind vermutlich die Übertrager der Krankheit.
    Rinder-Tbc im Allgäu: Nach der Entdeckung von infizierten Tieren sollen nun flächendeckende Tests folgen. Hirsche sind vermutlich die Übertrager der Krankheit. Foto: Archiv, Marcus Merk

    Der auch für Menschen gefährliche Erreger der Rindertuberkulose hat sich bei Hirschen entlang der Alpen offenbar vom Allgäu aus weiter verbreitet. In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Bad Tölz wurde der Erreger in den vergangenen Monaten bei sieben von 225 geschossenen Hirschen festgestellt - drei Prozent der erlegten Tiere.

    Rinder-Tbc bisher weitgehend nur im Allgäu

    Rinder-Tuberkulose

    Die Infektionskrankheit Rinder-Tuberkulose (TBC) ist weltweit verbreitet. In Deutschland treten jedes Jahr vereinzelt Fälle auf. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, gilt Deutschland seit 1997 offiziell aber als frei von Rinder-TBC.

    Nach der Definition der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE bedeutet dies, dass mehr als 99,8 Prozent der Rinderbestände seit mehr als zehn Jahren amtlich anerkannt frei von Tuberkulose sind.

    Verursacht wird Rinder-TBC durch das Bakterium Mycobacterium bovis. Von Rind zu Rind kann es durch Einatmen, ausgehustete Tröpfchen sowie Wasser und Futter übertragen werden.

    Praktisch alle Organe können befallen werden, bei erwachsenen Tieren ist jedoch meist die Lunge betroffen. Die Krankheit verläuft oft lange Zeit ohne Symptome. Die exakte Diagnose beim Tier erfolgt daher oft erst nach seinem Tod bei der amtlichen Fleischuntersuchung am Schlachthof. Haustiere wie Hunde und Katzen, die Zugang zu Rindern haben, können den Erreger ebenfalls verbreiten.

    Rinder-TBC kann auch auf den Menschen übertragen werden. Das größte gesundheitliche Risiko geht von erregerhaltiger Rohmilch aus. (dpa)

    Das berichtete ein Beamter des Umweltministeriums am Mittwoch im Agrarausschuss des Landtags. Die Rinder-Tbc ist bislang weitgehend auf das Allgäu konzentriert, wo Hirsche für die Infektion von Rindern verantwortlich gemacht werden. Übertragen wurde der Erreger in den bisherigen Fällen mutmaßlich auf den Almen, wo sich Hirsche und Rinder in freier Natur begegnen können.

    Über eine halbe Million Rinder sollen noch getestet werden

    Nach wie vor ganz frei von Rinder-Tbc sind bislang das Berchtesgadener Land und die Kreise Rosenheim, Traunstein und Weilheim-Schongau. Dort wurde weder bei Hirschen noch bei Rindern der Erreger festgestellt. Insgesamt wollen die Behörden in den kommenden Monaten noch über eine halbe Million Rinder entlang der Alpenkette testen, um die befürchtete Ausbreitung der Krankheit möglichst früh erkennen und bekämpfen zu können. dpa/lby

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