Die Olympische Fackel im Weltall - das hat es noch nie gegeben. Jetzt ist es soweit. Zwei russische Kosmionauten sind auf der internationalen Raumstation ISS eingetroffen. Die beiden Russen sollen bei ihrer Mission die Olympische
Oleg Kotow und Sergej Riasanski dockten am Donnerstag zusammen mit dem US-Astronauten Michael Hopkins in einer Sojus-Kapsel an die ISS an. Dank eines neuen Verfahrens brauchten sie nur knapp sechs Stunden für den Flug.
Planmäßig waren die drei Raumfahrer am Mittwoch um 22.58 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe gestartet. Fast ein halbes Jahr soll ihre Mission auf der Raumstation ISS dauern.
Olympische Fackel wird im All nicht angezündet
Sternschnuppen - kosmische Staubkörner in der Atmosphäre
Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Objekte in die Erdatmosphäre eindringen und dort aufgrund der Reibung mit Luftmolekülen verglühen.
Die weit sichtbaren Leuchtstreifen stammen dabei jedoch nicht von den verglühenden Staubkörnchen, sondern von den Luftmolekülen: Denn die schnellen kosmischen Geschosse übertragen einen Teil ihrer Energie auf die Luftmoleküle, die daraufhin Licht aussenden.
Ursprung der Bruchstücke (Meteoroide) sind oft Kometen, die diese Teilchen entlang ihrer Bahn um die Sonne verstreuen. Die überwiegende Zahl der kosmischen Partikel ist recht klein, von Staubkörnchen- bis etwa Tennisballgröße.
Gerät die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne in eine solche Trümmerwolke, entwickeln sich Sternschnuppen-Schauer. Den einzelnen Lichtstreif nennen Astronomen auch Meteor.
Die wohl auffallendsten Meteorströme der Gegenwart sind die Perseiden Mitte August und die Leoniden im November.
Ist ein Teilchen so groß, dass es nicht komplett verglüht, sondern auf die Erde fällt, heißt es Meteorit. (dpa)
Der 47-jährige Kotow und und der 39-jährige Riasanski sollen am 9. November die Fackel für die Olympischen Winterspiele im Februar im russischen Schwarzmeerort Sotschi mit auf einen Weltraumspaziergang nehmen. Angezündet wird die Fackel während der ISS-Mission aus Sicherheitsgründen allerdings nicht.
Olympisches Feuer auf der ISS
Die Kosmonauten haben die symbolträchtige Fackel noch nicht dabei. Das Olympische Feuer wird ab dem 6. Oktober quer durch Russland getragen, erst am 7. November soll die Fackel mit drei weiteren Raumfahrern auf der ISS eintreffen. Jurtschichin soll die Fackel wieder mit zur Erde nehmen, wenn er am 11. November mit Nyberg und Parmitano zurückfliegt. Bis dahin hat die ISS für kurze Zeit eine Rekordbesatzung von neun Astronauten.
Gruß aus dem All: Meteoriten, Meteore und Sternschnuppen
Bei METEORITEN handelt es sich um nicht vollständig verglühte kosmische Brocken, die auf der Erde einschlagen. Diese Trümmer aus dem Weltall können von Kometen, Asteroiden oder anderen Planeten abgesprengt worden sein.
Die Leuchterscheinung am Himmel wird dagegen METEOR oder STERNSCHNUPPE genannt. Sie wird außer von Meteoriten auch von vollständig verglühenden Partikeln aus dem All verursacht.
Sternschnuppen können gut am klaren Nachthimmel beobachtet werden, sehr selten sind sie aber auch tagsüber zu sehen. Sie treten nicht nur sporadisch auf, sondern auch in Schwärmen wie die Lyriden oder die Perseiden. Auch besonders helle Objekte - sogenannte BOLIDEN oder Feuerkugeln - sind keine Seltenheit.
Gewöhnliche Sternschnuppen sind als Kleinstmeteoriten oft nur wenige Milligramm schwer und nur kurz zu sehen. Großsternschnuppen ziehen dagegen eine Leuchtspur, die je nach Größe bis zu fünf Sekunden weithin sichtbar sein kann. Je nach Zusammensetzung unterscheiden Forscher zwischen Eisen- und Steinmeteoriten.
Pro Jahr erreichen nach Expertenschätzungen mehr als 19.000 Meteoriten von einer Masse über 100 Gramm die Erdoberfläche und hinterlassen bei einem Einschlag zum Teil tiefe Krater.
Die meisten dieser Himmelskörper stürzen aber ins Meer oder auf unbewohntes Gebiet. Hobby-Astronomen haben nur alle paar Jahre die Chance, einen der bis zu 180.000 Stundenkilometer schnellen Meteoriten am Himmel zu beobachten. Der bislang größte Meteorit wurde 1920 in Namibia gefunden, der Eisenmeteorit wiegt etwa 55 Tonnen.
Nach dem Andocken der Sojus-Kapsel wurden sie vom russischen ISS-Kommandeur Fjodor Jurtschichin, der US-Astronautin Karen Nyberg und dem Italiener Luca Parmitano von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA auf der Raumstation begrüßt.
Sojus-Kapsel drehte nur vier Runden um die Erde
Bei dem Flug von Kotow, Riasanski und Hopkins kam zum dritten Mal ein beschleunigtes Verfahren zur Anwendung, das seit März praktiziert wird. Statt der lange üblichen 30 Runden drehte die Sojus-Kapsel nur vier Runden um die Erde, bevor sie an der ISS andockte. Auf diese Weise dauert der Flug statt zwei Tage nur knapp sechs Stunden.
An Bedingungen im Weltall anpassen
Die Technik war in Sowjetzeiten entwickelt worden, kommt aber nun erstmals regelmäßig zur Anwendung. Die Sowjetunion hatte den Schnell-Flug aufgegeben, nachdem einer ihrer Kosmonauten während eines solchen Fluges solch schwere Beschwerden bekommen hatte, dass das Kontrollzentrum um sein Leben fürchtete. Das deutlich längere Umkreisen der Erde vor Ausstieg der Raumfahrer erlaubt es ihnen, sich körperlich besser an die Bedingungen im Weltall anzupassen.
Bei dem Sojus-Start am Mittwoch war nach Angaben des russischen Fernsehens auch der französische Schauspieler Gérard Depardieu anwesend, dem Anfang des Jahres von Russlands Staatschef Wladimir Putin die russische Staatsbürgerschaft verliehen worden war. "Ich kann kein Kosmonaut werden, ich bin zu stattlich", sagte er demnach. afp/AZ