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Raumfahrt: Simulation soll "Phobos-Grunt"-Absturz klären

Raumfahrt

Simulation soll "Phobos-Grunt"-Absturz klären

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    Löste ein US-Radar den verhängnisvollen Computerfehler aus, der die russische Raumsonde «Phobos-Grunt» zum Absturz brachte? Foto: Roscosmos dpa
    Löste ein US-Radar den verhängnisvollen Computerfehler aus, der die russische Raumsonde «Phobos-Grunt» zum Absturz brachte? Foto: Roscosmos dpa

    In einem Labor in Moskau würden Messgeräte, wie sie auch an Bord des Flugkörpers waren, testweise Radar-Strahlung ausgesetzt, kündigte Juri Koptew von der staatlichen Untersuchungskommission am Dienstag an. Das auf den Marschallinseln im Pazifik stationierte US-Radar könnte die Elektronik der Raumsonde irritiert haben, sagte Koptew.

    In ihrem offiziellen Bericht über die schwere Panne werde die Kommission Ende Januar einen Softwarefehler als zentralen Grund für das Scheitern der Mission nennen. Das verriet ein Mitarbeiter des Gremiums nach Angaben der Agentur Interfax. Kurz nach dem Start sei die rund 13,5 Tonnen schwere "Phobos-Grunt" in der Erdumlaufbahn steckengeblieben, weil der Zentralcomputer an Bord überlastet gewesen sei, sagte er. Die anschließenden Versuche der Bodenstation, den Computer neu zu starten, hätten dann die Batterien schnell geleert.

    Der russische Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin schloss einen Konstruktionsfehler als Grund für die Panne nicht aus. "Plausibel" sei aber auch eine mögliche Störung der Software durch das leistungsstarke US-Radar, sagte Rogosin in Moskau. "Falls sich dies bestätigt, würden wir technische und politische Konsequenzen ziehen." Auch der Forscher Alexander Sacharow gab an, dass die Sonde nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan am 9. November 2011 (Ortszeit) von der US-Anlage fehlgeleitet worden sein könnte. Dies sei aber nur eine der infrage kommenden Versionen, betonte Sacharow.

    Nach offiziellen Angaben waren Trümmer von "Phobos-Grunt" am Sonntagabend MEZ rund 1250 Kilometer westlich der im Süden Chiles gelegenen Insel Wellington ins Meer gefallen. Die Sonde sollte bis 2014 den Marsmond Phobos erforschen und Proben zur Erde bringen. (dpa)

    Russische Raumfahrtbehörde

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