Eine Zenit-Trägerrakete mit der etwa 120 Millionen Euro teuren Messapparatur Phobos-Grunt ("Phobos-Boden") startete am Dienstag planmäßig um 21.16 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan, wie das Flugleitzentrum bei Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte.
Der insgesamt mehr als elf Tonnen schwere Raumfrachter werde nach sechs Stunden nicht mehr von Bodenradaren erfassbar sein, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Dann würden satellitengestützte Stationen, unter anderem in Deutschland, die Flugüberwachung übernehmen.
Die Sonde soll im kommenden Jahr Mars und Phobos erreichen und bei Umrundungen Daten zur Erde funken. Außerdem soll der chinesische Satellit Yinghuo-1 ("Glühwürmchen-1") auf der Mars-Umlaufbahn ausgesetzt werden. Für Anfang 2013 ist dann die Landung der Sonde auf Phobos vorgesehen. Im August 2014 soll eine Kapsel Bodenproben zur Erde zurückbringen.
Die Forscher erhoffen sich von der aufwendigen Mission Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Roskosmos hatte den Start der Messapparatur bereits für 2009 geplant, musste die Mission aber wegen technischer Probleme verschieben. (dpa)