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Raumfahrt: Europäer geben russische Raumsonde Phobos-Grunt auf

Raumfahrt

Europäer geben russische Raumsonde Phobos-Grunt auf

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    Die Europäer haben die russische Raumsonde Phobos-Grunt aufgegeben. Foto: epa/Roscosmos dpa
    Die Europäer haben die russische Raumsonde Phobos-Grunt aufgegeben. Foto: epa/Roscosmos dpa

    "Wir ziehen jetzt einen Schlussstrich", sagte der Leiter der Esa-Vertretung in Moskau, René Pischel, der Nachrichtenagentur dpa in der russischen Hauptstadt. Der Abbruch erfolge in Absprache mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, die ihrerseits noch Rettungsversuche unternehmen wolle.

    Nach Berichten Moskauer Medien hat allerdings auch Roskosmos die am 9. November (Ortszeit) gestartete Marsmond-Sonde praktisch abgeschrieben und strebt ihren kontrollierten Absturz an. Damit würde die erste interplanetare Mission Russlands seit 15 Jahren endgültig scheitern. Die auf ihre Raumfahrttradition so stolze Nation hatte damit nach mehreren Rückschlägen auch international wieder Eindruck machen wollen.

    Die 120 Millionen Euro teure und fast 13,5 Tonnen schwere Raumsonde sollte Bodenproben vom Marsmond Phobos zur Erde bringen, kam aber wegen Triebwerksproblemen nicht über die Erdumlaufbahn hinaus. Zunächst war es der Esa und Roskosmos zwar gelungen, Kontakt zu dem Apparat aufzunehmen. Nach einigen Tagen kam dann aber keine Antwort mehr.

    "Nach den wenigen empfangenen Signalen haben wir weiter nur bruchstückhafte Vorstellungen, wie es an Bord aussieht", sagte Pischel. Die Esa benötige ihre Bodenstation im westaustralischen Perth für andere Aufgaben. "Wir können es uns nicht länger leisten, andere Missionen zur Seite zu schieben."

    Für Russland war der Fehlstart der Sonde ein weiterer Rückschlag nach einer Pannenserie mit abgestürzten Satelliten und fehlgezündeten Raketen. Die USA hatten dagegen vor kurzem eine Mars-Mission erfolgreich gestartet. Die Raumfahrtbehörde Nasa schickte eine hochmoderne Raumsonde auf den Weg. Curiosity soll im August 2012 auf dem Roten Planeten landen und nach Spuren organischer Materialien suchen. (dpa)

    Esa

    Russische Raumfahrtbehörde

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