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Raumfahrt: Detailreiche Bilder: "Dawn" hat den Zwergplaneten Ceres erreicht

Raumfahrt

Detailreiche Bilder: "Dawn" hat den Zwergplaneten Ceres erreicht

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    Die Raumsonde "Dawn" hat endlich den Zwergplaneten Ceres erreicht. Der Planet soll Auskunft über die Entstehung unseres Planetensystems geben.
    Die Raumsonde "Dawn" hat endlich den Zwergplaneten Ceres erreicht. Der Planet soll Auskunft über die Entstehung unseres Planetensystems geben. Foto: Esa-c. Carreau/atg Medialab (dpa)

    Mit einer deutschen Kamera an Bord hat sich die Raumsonde "Dawn" auf eine lange Reise begeben. Vor siebeneinhalb Jahren startete die Nasa-

    Detailreiche Bilder lieferte "Dawn" bereits bei seinem Anflug auf Ceres - aufgenommen wurden sie mit einer deutschen Kamera. Die Bilder zeigen Krater unterschiedlichster Formen auf dem Miniplaneten.

    Raumsonde "Dawn" soll "Planeten-Embryo" Ceres erforschen

    Mit Ceres trifft "Dawn" (englisch "Morgendämmerung") auf den größten Himmelskörper im Asteroidengürtel. Die Erforschung des geheimnisvollen Zwergplaneten mit knapp 1000 Kilometern Durchmesser soll Aufschluss über die Entstehung unseres Planetensystems geben, denn Ceres hat sich seither kaum verändert: Der Himmelskörper blieb in der Frühphase seiner Entwicklung stecken und ist damit sozusagen ein Planeten-Embryo - wie auch der Asteroid Vesta, den die 2007 gestartete "Dawn"-Sonde bereits im Juli 2011 erreichte und bis September 2012 umkreiste.

    Bei der Erforschung des 530-Kilometer-Brockens Vesta stießen die Wissenschaftler damals auf eine bizarre Welt mit einer besonderen Attraktion: Auf dem schalenförmig aufgebauten und daher auch als Protoplaneten bezeichneten Himmelskörper entdeckten sie den höchsten bekannten Berg des Sonnensystems. Er ragt aus dem sogenannten Rheasilvia-Krater empor und ist sage und schreibe 22 Kilometer hoch. Die "Dawn"-Bilder von Vesta zeigten zudem eine abwechslungsreiche Oberfläche mit Kratern, Bergen, Canyons und Furchen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) berichtet.

    Verbirgt sich ein Ozean unter der Oberfläche von Ceres?

    "Auch Ceres zeigt bereits während des Anflugs die unterschiedlichsten Formen an seiner Oberfläche", erläutert Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung. Ceres ist laut DLR für die Forscher besonders spannend, weil sie unter der Kruste des Zwergplaneten einen Ozean vermuten. Im Gegensatz zu Vesta - einem "trockenen" Asteroiden - sei das zweite Ziel der "Dawn"-Mission ein "nasser" Asteroid, der vermutlich einen Wasseranteil von 15 bis 25 Prozent aufweise. "Wir untersuchen mit einer Mission zwei sehr unterschiedliche Typen von Asteroiden", unterstreicht Jaumann.

    Geleitet wird die "Dawn"-Mission vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Weltraumbehörde Nasa, aber das Kamerasystem an Bord der Sonde hat deutsche Wurzeln: Entwickelt und gebaut wurden die Spähaugen der Sonde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig.

    "Dawn" soll Krater auf Oberfläche von Ceres vermessen

    Nachdem "Dawn" in eine Umlaufbahn um Ceres eingeschwenkt ist, wollen die von Einschlagskratern geprägte Oberfläche des Zwergplaneten genau vermessen. "Die Krater werden uns im Laufe der Mission einen indirekten Blick in das Innere von Ceres ermöglichen", erläutert der MPS-Forscher Andreas Nathues, wissenschaftlicher Leiter des Kamerateams. Der Dawn-Wissenschaftler Michael Schäfer vom MPS ergänzt: "Die Art und Weise, wie die einschlagenden Brocken den Untergrund verformen und wie der Untergrund auf längeren Zeitskalen darauf reagiert, erlaubt Rückschlüsse auf das tiefer liegende Material."

    Auf bis zu 400 Kilometer wird sich "Dawn" demnächst der Oberfläche des kugelrunden Zwergplaneten annähern. Was immer die Wissenschaftler dabei über die unbekannte Welt auf Ceres lernen werden, ein Kapitel Raumfahrtgeschichte schreibt "Dawn" bereits mit der Ankunft bei dem Mini-Planeten: Die Mission ist die erste, bei der eine Forschungssonde nacheinander in Umlaufbahnen um zwei Himmelskörper einschwenkt. afp

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