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Ratgeber: So schützen Sie sich vor Zecken

Ratgeber

So schützen Sie sich vor Zecken

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    Zecken fühlen sich schon ab acht Grad wieder wohl. Spaziergänger und Haustierbesitzer dürfte das nicht so sehr freuen.
    Zecken fühlen sich schon ab acht Grad wieder wohl. Spaziergänger und Haustierbesitzer dürfte das nicht so sehr freuen. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Zwar sind die Frühlingsnächte in Deutschland noch ziemlich kalt, doch die Zecken sind schon bei Temperaturen ab etwa acht Grad agil. Ein paar Tipps, damit die Tierchen nicht zur Gefahr werden:

    Wo sind Zecken aktiv?

    Die Blutsauger lauern in Wäldern und Parks, im heimischen Garten auf Gräsern, Farnen oder Sträuchern. Von dort kommen sie zu vorbeilaufenden Tieren oder Menschen und beißen sich fest. Sie bevorzugen weiche Haut wie Kniekehlen, unter den Armen und am Haaransatz. Mithilfe ihres mit Widerhaken versehenen stachelartigen Mundwerkzeugs bohren sie sich in die Haut. Dabei können Krankheitserreger übertragen werden.

    Drohen Zeckenbisse nur in der wärmeren Jahreszeit?

    In der Regel halten Zecken von November bis Ende Februar Winterruhe. Allerdings beobachten Experten, dass sie wegen milder Winter ihre Aktivitäten ausweiten. Sie lieben ein feuchtwarmes Milieu. Fällt das Frühjahr zu trocken aus, stört dies die Entwicklung der Tiere.

    Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

    Zecken können den Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, einer virusbedingten Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden im vergangenen Jahr 347 Erkrankungen gemeldet. Gegen FSME schützt eine aus drei Einzeldosen bestehende Impfung, die alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden muss. Am häufigsten übertragen Zecken die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Die Schätzungen zu den Krankheitsfällen schwanken zwischen 40000 und 120000 pro Jahr. Treten binnen vier Wochen nach dem Biss grippeähnliche Symptome, Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Wanderröte auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Früh erkannt, lässt sich die Infektion gut mit Antibiotika behandeln.

    Wie hoch ist das Risiko einer Erkrankung?

    Als FSME-Risikogebiete gelten 146 Kreise in Deutschland. Dazu zählt fast ganz Bayern. Experten schätzen, dass in Risikogebieten etwa eine von 1000 bis eine von 100 Zecken mit FSME befallen ist. Jede dritte Infektion führt beim Menschen zur Erkrankung. Die Borreliose kommt in ganz Deutschland vor – je nach Region trägt bis zu ein Drittel der Zecken die Erreger in sich. Die Erreger werden aber erst übertragen, wenn die Zecke bereits einige Stunden Blut saugt.

    Welcher Schutz ist möglich?

    Spaziergänger sollten lange Kleidung und feste Schuhe tragen. Antizeckenmittel bieten nur Schutz für einige Stunden. Nach einem Ausflug ins Freie sollte jeder seinen Körper gründlich absuchen.

    Wie gefährlich sind Zecken für Haustiere?

    Sobald es wärmer wird, befallen Zecken auch Katzen und Hunde. Und auch die können sich mit Borreliose, oder – etwas seltener – mit Babesiose anstecken, sagt Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer. Deshalb rät er, sein Haustier nach jedem Streifzug im Freien abzusuchen. Denn die Krankheitserreger brauchen etwa 24 bis 48 Stunden, um ins Blut der Tiere zu gelangen.

    Wie lassen sich Tiere schützen?

    Es gibt zwei verschiedene Methoden, die Tiedemann empfiehlt. Entweder trägt man ein sogenanntes Spot-On-Präparat auf. Das bleibt auf der Haut des Tieres. Oder man gibt ein Mittel, das über das Futter aufgenommen wird. Beide wirken gleich gut, sagt er. Schützen sollte man sein Tier nach Ansicht des Experten auf jeden Fall. afp, hhc

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