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RKI: Fast 80.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV

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Fast 80.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV

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    Fast 80.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV: Etwa 50.000 Betroffene erhalten eine Therapie, während von den anderen 28.000 rund jeder Zweite noch gar nichts von seiner Infektion wisse, berichtete das RKI am Montag in seinem neuesten Epidemiologischen Bulletin.
    Fast 80.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV: Etwa 50.000 Betroffene erhalten eine Therapie, während von den anderen 28.000 rund jeder Zweite noch gar nichts von seiner Infektion wisse, berichtete das RKI am Montag in seinem neuesten Epidemiologischen Bulletin. Foto: Jens Kalaene

    Fast 80.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV: Etwa 50.000 Betroffene erhalten eine Therapie, während von den anderen 28.000 rund jeder Zweite noch gar nichts von seiner Infektion wisse, berichtete das RKI am Montag in seinem neuesten Epidemiologischen Bulletin.

    Fast 80.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV

    Die Gesamtzahl der HIV-positiven Menschen steigt seit Mitte der 1990er Jahre und wird nach Angaben der Experten auch in den kommenden Jahren weiter wachsen, weil wirksame, lebensverlängernde Therapien zur Verfügung stehen. Dadurch sei die Zahl der jährlichen HIV-Neuinfektionen höher als die Zahl der Todesfälle.

    Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist seit 2004/2005 relativ konstant und schwankt nur in geringem Maße. Für das Jahr 2012 rechnet das RKI mit rund 3400 HIV-Neuinfektionen, im vergangenen Jahr waren es 3300. Die Zahl der Todesfälle bleibt 2012 laut der aktuellen Schätzung voraussichtlich unverändert bei etwa 550.

    HIV und Aids weltweit: Zahlen und Fakten

    Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS.

    Regionen: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-Patienten. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

    Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara - der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten Patienten antivirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-Patienten Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.

    Geschlecht: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.

    Alter: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an - 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

    HIV-Neuinfektionen: Homosexuelle am stärksten betroffen

    Die am stärksten betroffene Gruppe bei den Neuinfektionen sind weiterhin Homosexuelle. Von den 78.000 HIV-Infizierten in Deutschland sind schätzungsweise etwa 51.000 Männer, die Sex mit Männern haben. Laut RKI ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen nicht gleichzusetzen mit den tatsächlich gemeldeten HIV-Neudiagnosen.

    Zwischen der HIV-Infektion, die oftmals unbemerkt erfolgt, und dem Test, mit dem eine Infektion nachgewiesen wird, kann eine erhebliche Zeitspanne liegen. Die Zahl der Neuinfektionen kann daher nur geschätzt werden. (afp, AZ)

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