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Querschnittslähmung: Neue Operation ermöglicht Querschnittsgelähmten, ihre Muskeln zu bewegen

Querschnittslähmung

Neue Operation ermöglicht Querschnittsgelähmten, ihre Muskeln zu bewegen

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    Eine Nerventransfer-Operation soll künftig trotz Querschnittslähmung zu Bewegung verhelfen.
    Eine Nerventransfer-Operation soll künftig trotz Querschnittslähmung zu Bewegung verhelfen. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbol)

    Menschen, die an einer Querschnittslähmung leiden, sind auf besonders viel Hilfe angewiesen. Ein neues Operationsverfahren, das kürzlich in Australien erprobt wurde, könnte den Betroffenen nun zu mehr Selbstständigkeit verhelfen.

    Muskel-Aktivität trotz Querschnittslähmung

    Australische Chirurgen führten bei mehreren Patienten, die an einer Querschnittslähmung leiden, eine Nerventransplantation durch. Dabei wurden funktionsfähige Nerven genutzt, um inaktive Muskeln wieder beweglich zu machen. Nach zwei Jahren anschließender Physiotherapie erlernten die Patienten wieder mit den bis dato gelähmten Händen einfache Tätigkeiten durchzuführen. Die Personen erlernten eigenständig zu essen, den Computer zu bedienen, Zähne zu putzen, zu schreiben, oder ihren Rollstuhl anzutreiben. Das berichtet das Team um Natasha van Zyl von der Organisation Austin Health in Melbourne im Fachjournal The Lancet.

    Handbewegung als wichtigstes Ziel nach Querschnittslähmung

    Die operierten Patienten litten nach einer Halswirbelverletzung an einer Lähmung aller vier Gliedmaßen, in der Fachsprache Tetraplegie genannt. "Für Menschen mit Tetraplegie ist die Verbesserung der Handfunktion das wichtigste Einzelziel", betonte Zyl in der Lancet-Mitteilung. Um funktionsfähige Nerven zu transplantieren, sei jedoch Voraussetzung, dass die Verletzung nicht oberhalb des sechsten Halswirbels liege. Dies ermöglicht den Chriurgen, die intakten Nervenstränge umzuleiten und so den gelähmten Muskeln wieder Impulse zu übermitteln.

    Nerventransfer gelingt nach Querschnittslähmung nicht immer

    Die Nerventransfer-OP gelang jedoch nicht bei allen Patienten der Studie. Bei drei der insgesamt 16 Patienten, mit dem Durchschnittsalter von 27 Jahren, scheiterte das Verfahren oder ging mit Komplikationen einher. Die Forscher teilten mit, dass noch genauer erforscht werden müsse, für welche Patienten sich das Verfahren besonders eigne. Zudem könne es Monate und Jahre dauern, bis sich bei den Patienten eine Verbesserung einstelle. (AZ/dpa)

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