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Porträt: Elizabeth H. Blackburn auf dem Olymp

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Porträt: Elizabeth H. Blackburn auf dem Olymp

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    Porträt: Elizabeth H. Blackburn auf dem Olymp
    Porträt: Elizabeth H. Blackburn auf dem Olymp Foto: DPA

    Zwei Dutzend begehrte Preise hat die heute 60-Jährige bereits entgegengenommen. Mit dem Nobelpreis für Medizin hat sie jetzt den Olymp der Wissenschaft erreicht.

    "Ich kann es noch gar nicht fassen", sagte Blackburn der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag kurz nach der Bekanntgabe aus Stockholm. Die Professorin der Universität von Kalifornien in San Francisco teilt sich den Preis mit Carol Greider, mit der sie vor 25 Jahren das "Jugend-Enzym" Telomerase entdeckt hatte, und ihrem Kollegen Jack Szostak. Mit ihm untersuchte sie die Wirkung der Telomerase an Hefe- Organismen.

    Blackburn, die außer der US-Staatsbürgerschaft auch noch die ihres Geburtslandes Australien besitzt, wurde die Liebe zur Wissenschaft in die Wege gelegt. Beide Eltern waren Mediziner. Sie ist mit dem Kalifornier John Sedat verheiratet, der in diesem Jahr von der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA für die Entwicklung neuer Mikroskoptechniken ausgezeichnet wurde.

    Ihr 22-jähriger Sohn hat ein Informatik-Diplom vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston und "hat gerade seinen ersten Job angetreten", erzählte Blackburn stolz. Vor seinem Studium habe Sohn Danny sie häufig zu Kongressen begleitet und sich als Babysitter betätigt, während seine berühmte Mutter und ihre Kollegin Carol Greider Vorträge hielten. "Er spielte mit Carols Kindern und trug die beiden Kleinen herum", erinnerte sich Blackburn.

    Auf das Enzym Telomerase waren Blackburn und die zwölf Jahre jüngere Greider, die bei ihr promovierte, an dem Einzeller Tetrahymena gestoßen. Der winzige Organismus lebt in Teichen und hat "nur sehr kurze Chromosomen, an denen die Struktur der Telomere leichter zu erkennen war". Inzwischen konzentriert sich die Forscherin auf eine "weitaus faszinierendere Spezies", den Menschen. Ihr gelang es nachzuweisen, dass sich die Telomere bei Frauen unter chronischem psychischen Stress schneller verkürzen als bei Frauen mit weniger Stress. "Wir haben damit die Erklärung geliefert, warum chronischer Stress so viele schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit hat", sagte Blackburn.

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