Das bayerische Gesundheitsministerium warnt vor allem Flüchtlinge vor den hochgiftigen Knollenblätterpilzen. Wie das Ministerium mitteilte, gab es in den vergangenen Tagen in Niedersachsen mehr als 30 Vergiftungsfälle. Die meisten Betroffenen waren Flüchtlinge aus Syrien.
Ein 16 Jahre alter syrischer Flüchtling ist jetzt sogar in der Uniklinik Münster an den Folgen einer schweren Pilzvergiftung gestorben. Der Jugendliche war in der vergangenen Woche nach dem Verzehr giftiger Knollenblätterpilze eingeliefert worden. Laut Mitteilung der
Ärztin Andrea Schneider von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vermutet, dass es in Syrien einen essbaren Pilz gebe, "der dem Knollenblätterpilz zum Verwechseln ähnelt". Das dürfte den Betroffenen zum Verhängnis geworden sein.
Pilzvergiftung - Informationsschreiben für Flüchtlinge
Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland und für 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich. Er ist deshalb so gefährlich, weil sein Gift erst mehrere Stunden nach dem Verzehr wirkt, dann aber bereits im ganzen Körper aufgenommen ist.
In dem Schreiben des bayerischen Gesundheitsministeriums an die Bezirksregierungen wird auf ein Warn-Plakat des MHH in den Sprache Arabisch, Kurdisch, Persisch, Türkisch, Russisch, Französisch, Englisch und Deutsch verwiesen, das im Internet abrufbar ist.
Der Knollenblätterpilz wächst im Zeitraum von August bis Oktober in Laub- und Mischwäldern. Zu erkennen ist er an einem drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glockig bis schirmartig ausgebreitet ist. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen. Die Farbe des Giftpilzes ist grün, grün-gelb oder weiß. dpa, epd