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Physiker Hawking: Stephen Hawking rät der Menschheit zur Flucht ins All

Physiker Hawking

Stephen Hawking rät der Menschheit zur Flucht ins All

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    Atomkriege und neue Technologien bedrohen den Menschen mehr als alles andere, warnt Hawking. Das Bild entstand beim ersten erfolgreichen Test einer amerikanischen Wasserstoffbombe.
    Atomkriege und neue Technologien bedrohen den Menschen mehr als alles andere, warnt Hawking. Das Bild entstand beim ersten erfolgreichen Test einer amerikanischen Wasserstoffbombe. Foto: US Department of Energy, dpa

    Was ist die größte Gefahr für die Menschheit? Starphysiker Stephen Hawking glaubt: Sie selbst. Eindringlich warnt der 74-jährige Brite seine Mitmenschen vor einem selbst verschuldeten Untergang. Ein Atomkrieg, die Erderwärmung, gentechnisch erzeugte Viren und Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie gehörten zu den existenziellen Gefahren, sagt Hawking in einer Vortragsreihe des britischen Senders BBC, deren erster Teil am 26. Januar ausgestrahlt wird.

    Es ist nicht das erste Mal, dass der Astrophysiker mahnt – und zugleich einen Ausweg aufzeigt. Das Risiko einer Katastrophe auf der Erde in einem bestimmten Jahr sei zwar gering, aber für die nächsten 1000 oder 10 000 Jahre „beinahe Gewissheit“, sagt Hawking. Seine Botschaft: „Bis dahin sollten wir uns ins All ausgebreitet haben und zu anderen Sternen, sodass ein Desaster auf der Erde nicht das Ende der Menschheit bedeuten würde.“

    Biologen warnen schon lange vor einem selbstverschuldeten Untergang der Menschen

    Neu erfunden hat Homo sapiens die Ausbeutung von Ressourcen oder die Umgestaltung der Umwelt bis zum Zusammenbruch ganzer Populationen nicht. „Da gibt es jede Menge Beispiele aus der Biologie“, sagt Lutz Becks vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie im schleswig-holsteinischen Plön. Das klassischste sei wohl das von Luchs und Hase: Die Räuber dezimieren ihre Beute so lange, bis sie selbst verhungern – und damit in einem ewigen Kreislauf den Hasen wieder Auftrieb verschaffen. „30 Prozent der Räuber-Beute-Konstellationen haben solche Zyklen.“

    Arten tendierten dazu, auszutesten, was die Umwelt so hergibt, erklärt Thomas Junker von der Universität Tübingen. „Maximale Vermehrung wird angestrebt.“ Auch der Mensch bedenke dabei den Untergang der eigenen Art ebenso wenig, wie andere Organismen.

    Biologen warnten schon lange, dass die Menschheit ihren eigenen Untergang herbeiführen könnte. Jeder denke vor allem an sich, vielleicht noch an die Zukunft der Kinder und allerhöchstens an die der Enkel. „Wir sind darauf programmiert, an unsere individuellen Interessen zu denken – und nicht an die Zukunft der Menschheit", erklärt Junker. „So etwas wie einen Arterhaltungstrieb gibt es nicht.“

    Stephen Hawking warnt: Maschinen könnten irgendwann klüger werden als der Mensch

    Auch vor den Gefahren künstlicher Intelligenz hat Hawking bereits mehrmals gewarnt. Vom Menschen geschaffene Maschinen könnten eines Tages klüger werden als ihre Schöpfer. Die Ironie dabei: Mit seinen Forschungen auf dem Gebiet der Astrophysik, etwa zu Schwarzen Löchern, hat Hawking einen gewaltigen Beitrag zum Fortschritt geleistet. Zudem wäre er ohne modernste Technik wohl nicht mehr am Leben. Die Nervenkrankheit ALS hat ihn fast komplett gelähmt. Er verständigt sich über einen Sprachcomputer, den er mit den Augen steuert. Letztlich versichert er seinen Zuhörern: „Ich bin ein Optimist.“ dpa

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