Viele Mädchen träumen davon, ihr Hobby zum Beruf zu machen und mit Pferden zu arbeiten. Sophia Mann hat es geschafft: Die 22-Jährige hat sich zur Pferdewirtin ausbilden lassen. Sie reitet, seit sie ein kleines Mädchen war, und hatte immer ein eigenes Pferd. Durch einen Zufall kam sie auf den Hof von Ulrich Rasch in Brunnthal. Auf Gut Riedhausen absolvierte sie die Ausbildung zur Pferdewirtin.
Knochenjob Pferdewirt: Mehr als das Hobby Pferdesport
So romantisch es auch klingt, das Hobby zum Beruf machen zu können - Pferdewirt ist ein Knochenjob. "Das ist harte körperliche Arbeit, bei jedem Wetter", betont Rasch. Die Ausbildung in einer der fünf Fachrichtungen - Klassische Reitausbildung, Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, Pferderennen, Spezialreitweisen - ist nicht so romantisch, wie man sich das als Teenager vielleicht vorstellt. Um einen Ausbildungsplatz als Pferdewirt zu bekommen und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, muss man "einigermaßen routiniert reiten können", so Rasch.
Eine feste Arbeitszeit gibt es für Pferdewirte nicht. Denn wenn ein Pferd betreut oder gepflegt werden muss, kann man nicht einfach nach Hause gehen. Deshalb erfordert die Arbeit auch viel Willensstärke und Disziplin. Wer die Ausbildung auf einem Gestüt, Reiterhof oder in einem landwirtschaftlichen Betrieb beginnen will, sollte erst ein Praktikum in einem Ausbildungsbetrieb machen, um zu überprüfen, ob sie die Lehre wirklich beginnen wollen. Denn der Beruf des Pferdewirts ist nicht mit dem Hobby Pferdesport zu vergleichen.
Pferdewirte müssen belastbar und teamfähig sein
Pferdewirte müssen Pferde auch pflegen und füttern können - Themen wie Betriebsführung, Züchtung, Weide- und Gesundheitsmanagement stehen auf dem Ausbildungsplan. Auch wenn es keine formellen Zugangsvoraussetzungen gibt: Wer Pferdewirt werden will, sollte neben Sportlichkeit, Belastbarkeit und Vorerfahrungen auch Schulbildung und Teamarbeit beweisen können. Besonders wichtig ist auch der allgemeine Umgang mit dem Pferd.
Das ist die Deutsche Reiterliche Vereinigung
Die Ausbildung als Pferdewirt wird vergleichsweise gering vergütet. Markus Bretschneider vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erklärt: "Im Schnitt verdienen die Auszubildenden im ersten Lehrjahr 621 Euro, im zweiten 669 und im dritten 725 Euro in den alten Bundesländern, in den neuen sind es rund 70 Euro weniger." Zudem gibt es für Pferdewirte keine verbindlichen Tarifverträge. Die Bundesvereinigung der Berufsreiter erstellt deshalb Gehaltsempfehlungen. dpa/tmn/sh
Gehaltsempfehlungen der Bundesvereinigung der Berufsreiter (PDF)