Endlich wieder Sternschnuppennacht! 20 bis 30 mal pro Stunde leuchten die Perseiden 2015 aktuell am Nachthimmel. Wie jedes Jahr im August kreuzt die Erde nämlich die Staubspur des Kometen Swift-Tuttle. Die in der Erdatmosphäre verglühenden Partikel sorgen für den stärksten Meteorschauer des Jahres.
Zum Höhepunkt der Perseiden in den Morgenstunden des kommenden Donnerstags flammen pro Stunde über hundert Meteore auf, darunter auch sehr helle Exemplare. In den Tagen vor und nach dem Maximum ist immer noch mit rund fünfzig Meteoren pro Stunde zu rechnen - die für uns Menschen ungefährlich sind.
Zwar treten die Meteore mit rund 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Allerdings sind die Partikel des Kometen oft nur stecknadelgroß. In einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinung, die wir Sternschnuppen nennen.
Sternschnuppen: Nach den Perseiden kommen die Leoniden
Sternschnuppen - kosmische Staubkörner in der Atmosphäre
Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Objekte in die Erdatmosphäre eindringen und dort aufgrund der Reibung mit Luftmolekülen verglühen.
Die weit sichtbaren Leuchtstreifen stammen dabei jedoch nicht von den verglühenden Staubkörnchen, sondern von den Luftmolekülen: Denn die schnellen kosmischen Geschosse übertragen einen Teil ihrer Energie auf die Luftmoleküle, die daraufhin Licht aussenden.
Ursprung der Bruchstücke (Meteoroide) sind oft Kometen, die diese Teilchen entlang ihrer Bahn um die Sonne verstreuen. Die überwiegende Zahl der kosmischen Partikel ist recht klein, von Staubkörnchen- bis etwa Tennisballgröße.
Gerät die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne in eine solche Trümmerwolke, entwickeln sich Sternschnuppen-Schauer. Den einzelnen Lichtstreif nennen Astronomen auch Meteor.
Die wohl auffallendsten Meteorströme der Gegenwart sind die Perseiden Mitte August und die Leoniden im November.
Ist ein Teilchen so groß, dass es nicht komplett verglüht, sondern auf die Erde fällt, heißt es Meteorit. (dpa)
Wer die Perseiden beobachten will, sollte sich einen dunklen und möglichst wolkenfreien Ort jenseits von bewohntem Gebiet suchen, sich auf den Rücken legen und senkrecht nach oben schauen. Nachdem wir abnehmenden Mond haben, werden die Sternschnuppen von Tag zu Tag besser zu sehen sein. Und auch das Wetter spielt in den kommenden Tagen meistens mit.
Seinen Namen hat der sommerliche Meteorschwarm übrigens vom Sternbild Perseus. Dort liegt der sogenannte Radiant der Perseiden-Meteore, also ihr scheinbarer Ausgangspunkt.
Wer in den nächsten Wochen keine Zeit hat, die Perseiden zu beobachten, kann sich auf November freuen. Dann erwarten uns die nächsten Sternschnuppen, die Leoniden. Sie regnen vom 14. bis zum 21. November auf die Erde nieder.
Doch auch wenn die Erde gerade an keinem Sternschnuppen-Schauer vorbeizieht, lohnt sich ein Blick nach oben, sagt Ines Kaiser-Bischoff, Expertin vom Planetarium Augsburg. Denn die Erde fliegt ständig durch Kometenspuren. Sternschnuppen kann man also immer am Himmel sehen. "Während der Schauer ist die Wahrscheinlichkeit nur größer." AZ