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Parasiten: Bandwurm statt Krebs: Mediziner entdecken Parasiten bei Leber-OP

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Bandwurm statt Krebs: Mediziner entdecken Parasiten bei Leber-OP

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    Tschechische Ärzte glaubten, Tumore aus der Leber einer Patientin zu entfernen - tatsächlich handelte es sich um eine Parasiten-Infektion, ausgelöst durch Bandwürmer.
    Tschechische Ärzte glaubten, Tumore aus der Leber einer Patientin zu entfernen - tatsächlich handelte es sich um eine Parasiten-Infektion, ausgelöst durch Bandwürmer. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    Überraschung bei einer Leberoperation in Tschechien: Was auf den CT-Bildern nach zwei Tumoren ausgesehen hatte, entpuppte sich nach der OP als eine Parasiteninfektion. Die 38-jährige Patientin litt nicht an Krebs, sondern hatte sich einen Hundebandwurm eingefangen. Der Parasit hatte die Krankheit alveöläre Echinococcosis verursacht. Der Fall wurde näher untersucht und im " International Journal of Surgery Case Reports" veröffentlicht.

    Leber-OP: Parasiten waren Ursache für Gewebeveränderung

    Im Juli 2015 wurde die 38-jährige Frau untersucht. Anhand von Bildern durch MRI und CT haben die Ärzte ihr eine Diagnose gestellt: Es wurden zwei untypische Tumoren in ihrer rechten Leber gefunden. Der größere der beiden "Tumore" maß 135 x 95 mm. Die Laborergebnisse der Patientin wiesen keine Abnormalitäten auf. Beide "Tumore" wurden der Patientin durch eine Operation entfernt. Bei einer näheren Untersuchung des Gewebes konnten die Ärzte die eigentliche Ursache der Erkrankung ausmachen: Ein Parasit war der Grund für die Veränderung des Lebergewebes. Es handelte sich um eine alveöläre Echinococcosis (AE), eine Parasitenerkrankung.

    Wie Parasiten übertagen werden

    Die Parasitenerkrankung wird meist von Tier zu Mensch übetragen. Die Parasiten können durch Larven von Bandwürmern der Art Echinococcusübertragen werden. Der Erreger des Parasiten Echinococcus multilocularis lebt in den Organen von Fleischfressern, vor allem Hunden, Katzen und Füchsen. Meist spricht man auch vom Fuchs- oder Hundebandwurm. Der Hundebandwurm kommt in Nordeuropa zwar vor, allerdings ist Europa keineswegs ein übliches Übertragungsgebiet dieser Parasaiten-Infektionen. Nur 20 solcher Fälle sind bis dato bekannt.

    Der Parasit fällt, in 98 Prozent aller bisher bekannten Fälle, die Leber an und die Inkubationszeit der Krankheit liegt zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Die Parasiten-Infektion kann mit Chemotherapie behandelt werden, ohne Therapie jedoch sterben 90 Prozent der Patienten nach zehn Jahren. Eine eindeutige Diagnose ist anhand von CT oder Utraschall schwierig, weil die Krankheit leicht mit anderen Leberkrankheiten verwechselt werden kann.

    EJ

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