Die Wände des Inka-Tempels waren mit bunten Malereien verziert, auf seinem Boden lagen Opfergaben. Der bisher unerforschte Bau befinde sich auf dem 465 Hektar großen Pachacamac-Gelände, teilten die belgischen Forscher von der Freien Universität Brüssel mit.
Bislang hätten erst einige Motive der Wandmalerei identifiziert werden können, erklärte Chef-Archäologin Kusi Colonna-Preti. "Die roten, gelben, schwarzen, blauen und grünen Farben wurden oft in mehreren Schichten aufgetragen, aber Erdbeben haben die Stärke der Struktur beträchtlich geschwächt."
Die "kostbaren Opfergaben" auf dem Boden stammten den Angaben zufolge aus verschiedenen Regionen der Anden. Es handele sich um Schmuck aus Papageien-Federn, schwarzen Steinen aus den Bergen mit besonderen Formen, Muscheln und Keramik der Inkas. Die Funde belegten, dass Pilger zur Zeit der Inkas von weit her nach Pachacamac gekommen sein müssen, heißt es in der Erklärung der Universität.
Heiligtum von Pachacamac kann besichtigt werden
Peru hatte das Heiligtum von Pachacamac im Jahr 2012 für die Öffentlichkeit freigegeben. Zu sehen sind eine Reihe von Pyramiden und ein Palast, die über Rampen begehbar sind. Archäologen brauchten mehr als zwei Jahre, um diese 1250 Meter lange „Route der Pilger“ zu schaffen.
Pachacamba galt als der Ort, wo der Gott der Erdbeben verehrt wurde. Neben dem Heiligtum selbst wurden menschliche Behausungen gefunden, die bis ins Jahr 200 v. Chr. zurück datiert werden konnten und bis 1533 bewohnt waren, als die Konquistadoren das Land eroberten. afp