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Hormon: Oxytocin: Männer sollen durch Kuschelhormon kritischer werden

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Oxytocin: Männer sollen durch Kuschelhormon kritischer werden

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    Oxytocin soll bei Männern nicht immer ein Kuschelhormon sein, sondern auch die Unterstützung von negativen Aussagen stärken.
    Oxytocin soll bei Männern nicht immer ein Kuschelhormon sein, sondern auch die Unterstützung von negativen Aussagen stärken. Foto: Symbolbild, Karolina Rezac, dpa

    Kuschelhormon Oxytocin bei Männern sorgt nicht unbedingt für Kuschelstimmung. Chinesische Forscher haben mit der Unterstützung von Forschern des Universitätsklinikums Bonn die Wirkung von Oxytocin jetzt genauer untersucht und herausgefunden, dass das Hormon auf Männer anders als auf Frauen wirkt. Die Universität Bonn berichtet in einer Pressemitteilung darüber.

    Erst einmal führen die Wissenschaftler aus, dass Oxytocin bei Mann und Frau allgemein viele Wirkungen hat. Das Hormon stärkt zum Beispiel die Bindung zwischen Babys und stillenden Müttern. "Oxytocin erhöht allgemein die Sensitivität für soziale Reize", sagt Prof. Dr. René Hurlemann von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn.

    Das haben Männer und Frauen bei Oxytocin dann auch gemeinsam - allerdings reagieren sie laut der Studie auf unterschiedliche Reize. Bei Frauen stärke das Hormon die Bindung zu Personen mit einer lobenden Einstellung. Männer dagegen sollen sich durch Oxytocin vor allem kritischen Meinungen anschließen - von wegen Kuschelhormon.

    Kuschelhormon Oxytocin: Das Hormon soll Männer kritischer machen

    Wie sah die Studie zu Oxytocin bei Mann und Frau genau aus? Die Wissenschaftler haben mit insgesamt 80 Männern und Frauen gearbeitet, die über ein Nasenspray entweder das Hormon Oxytocin oder ein Placebo erhielten. Dann sahen sie Fotos von Personen, die mit positiven oder negativen Aussagen verbunden waren. Die Teilnehmer der Studie sollten dann sagen, ob ihnen die jeweilige Meinung sympathisch ist.

    Laut der Studie hatte das Hormon Oxytocin sowohl bei Männern als auch bei Frauen dabei einen Effekt. Das hätte sich auch im Magnetresonanztomographen gezeigt: Das "Kuschelhormon" soll die Gehirnaktivität vor allem in dem Areal erhöht haben, das Informationen emotional bewertet.

    Hormon: Warum Oxytocin bei Männern anders wirken soll

    Bei Frauen soll Oxytocin die Zustimmung zu positiven Aussagen messbar verstärkt haben. Bei Männern war dagegen das Gegenteil der Fall: Sie schlossen sich eher den negativen Meinungen an, wenn sie das Hormon bekommen hatten.

    Eine sichere Erklärung gibt für diese Oxytocin-Wirkung beim Mann noch nicht. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass Männer in sozialen Gruppen eher Konkurrenz fürchten als Frauen - und daher emotional negativer reagieren. Künftige Studien müssen diese Erkenntnisse zum Hormon Oxytocin aber noch sichern. AZ

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