In diesem Winter breitet sich der Norovirus besonders stark aus. Allein in der Woche vor Weihnachten wurden in Deutschland 5289 Erkrankungen gemeldet, wie aus einer neuen Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. In den vergangenen Jahren waren es in der Woche vor Weihnachten meist viel weniger Fälle. Das Virus löst starken Durchfall und Erbrechen aus.
Starke Ausbreitung des Norovirus auch 2009/2010
Es sei nicht ungewöhnlich, dass dieser Erreger in manchen Jahren stärker auftrete als in anderen, sagte Susanne Glasmacher vom RKI. "Wir kennen das Phänomen, dass die Werte alle paar Jahre erhöht sind." Auch im Winter 2009/2010 wurden pro Woche oft mehr als 5000 Erkrankungen gemeldet worden - aber erst im Januar und Februar.
Norovirus: Neue Variante geht um
In diesem Winter infizieren sich laut RKI wohl auch deshalb mehr Menschen, weil eine neue Virusvariante umgehe. "Das bedeutet jedoch nicht, dass das Virus gefährlicher ist oder die Krankheit schwerer verläuft als sonst. Es kann sich nur besser vor dem Immunsystem verbergen, so dass mehr Leute erkranken", sagte Glasmacher.
Der Erreger führt zu starkem Flüssigkeitsverlust und ist deshalb vor allem für Kleinkinder, alte Menschen und geschwächte Personen gefährlich. Das hochansteckende Virus verbreitet sich vor allem in Einrichtungen wie Kindergärten und Altersheimen schnell.
Gibt es einen Schutz vor dem Norovirus?
Ob man sich denn vor einer Ansteckung schützen kann? "Nein", sagt die Apothekerin Andrea Möck. Hundertprozentigen Schutz gebe es nicht. Wer vorbeugen will, für den bedeutet Hygiene das A und O. "Regelmäßiges Händewaschen, ob nach dem Essen, nach dem Toilettengang oder zwischendurch", betont die Apothekerin. Sollte man dennoch dem Norovirus zum Opfer fallen, gelte die Drei-Tage-Regel: "Wenn sich die Symptome nach 72 Stunden nicht gebessert haben, rate ich, zum Arzt zu gehen." AZ, dpa
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