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Norovirus 2016: Robert-Koch-Insitut: Norovirus im Winter 2016 ungewöhnlich stark

Norovirus 2016

Robert-Koch-Insitut: Norovirus im Winter 2016 ungewöhnlich stark

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    Der Norovirus ist hochansteckend und der Krankheitsverlauf stärker als bei einer gewöhnlichen Magen-Darm-Verstimmung.
    Der Norovirus ist hochansteckend und der Krankheitsverlauf stärker als bei einer gewöhnlichen Magen-Darm-Verstimmung. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Das Norovirus grassiert auch 2016 wieder in Deutschland. Mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder heftiger Übelkeit hat das Virus nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jedoch deutlich früher und stärker begonnen als in den Jahren zuvor. Bereits im November wurden insgesamt mehr als 14.500 Erkrankungen am Norovirus registiert. Zum Vergleich: In den Vorjahren wurden im gleichen Zeitraum jeweils zwischen 6.131 und 10.884 Fälle registriert.

    Norovirus 2016: Vermutlich Virus-Untertyp des Norovirus im Umlauf

    Das müssen Sie zu Norovirus-Infektionen wissen

    Der Norovirus ist weltweit für 50 Prozent der Durchfallerkrankungen verantwortlich.

    Die hoch infektiösen Noro-Viren, gegen die es bislang keine Impfung gibt, werden über den Stuhl der Menschen ausgeschieden.

    Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, wie bei Husten und Schnupfen. Möglich ist aber auch eine Infektion durch kontaminierte Speisen, Getränke oder Gegenstände.

    Die Inkubationszeit beträgt zirka zehn bis 50 Stunden.

    Der Erkrankungsbeginn erfolgt mit akuten Magen-Darm-Beschwerden, die durch schwallartiges, heftiges Erbrechen und starke Durchfälle gekennzeichnet sind und zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können.

    Gefährlich am Norovirus ist vor allem der Flüssigkeitsverlust, den Patienten am besten mit Mineral- oder Leitungswasser ausgleichen.

    Betroffene sind während der akuten Erkrankung und noch mindestens bis zu 48 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfähig.

    Vorbeugend sollte man öffentliche Toiletten vor der Nutzung abwischen und sich danach unbedingt die Hände waschen.

    Häufiges Händewaschen ist auch dann oberstes Gebot, wenn ein Familienmitglied am Norovirus erkrankt ist.

    Warum das Norovirus 2016 besonders stark auftritt, ist nicht eindeutig - vermutet wird jedoch, dass ein neuer Virus-Untertyp im Umlauf sein könnte. Auch in vergangenen Jahren seien Saisons mit einem frühen Anstieg und einer besonders hohen Erkrankungszahl häufig mit dem Auftreten eines neuen sogenannten Norovirus-Genotyps einher gegangen.

    Auch in Bayern breitet sich das Norovirus weiter aus. Auch im Landkreis Augsburg werden dem Gesundheitsamt zufolge inzwischen „laufend neue Fälle“ gemeldet. Im Raum Donauwörth war vor zwei Wochen ein 85-Jähriger gestorben, nachdem er sich mit dem aggressiven Untertyp des Norovirus infiziert hatte.

    Nach aktuellen Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erkrankten von Anfang Juli bis zum 12. Dezember 2.116 Menschen in Bayern an der hoch ansteckenden Darminfektion. Im Vorjahr hatte die Zahl für denselben Zeitraum noch bei 1.161 Fällen von Norovirus gelegen. Das liege unter anderem daran, heißt es aus dem Amt, dass die Norovirus-Saison früher begonnen habe als in den vergangenen Jahren.

    Babys und Kinder besonders stark von Norovirus betroffen

    Das Norovirus ist hoch ansteckend. Symptome der Krankheit sind Erbrechen und starke Durchfälle, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen. Dabei trifft das Norovirus kleine Kinder und Senioren besonders stark. Aus diesem Grund treten immer häufiger akute Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen auf.

    Die Übertragung des Norovirus geschieht entweder durch den direkten Kontakt mit Erkrankten oder auch indirekt durch infizierte Oberflächen, mit denen ein Erkrankter Kontakt hatte. Dies können etwa Ablageflächen, Türgriffe oder Waschbecken sein. Der wirksamste Schutz vor einer Infektion ist häufiges und sorgfältiges Händewaschen. afp/AZ

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