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Nobelpreis 2016: Literaturnobelpreis 2016 geht an Bob Dylan

Nobelpreis 2016

Literaturnobelpreis 2016 geht an Bob Dylan

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    Bob Dylan bekommt den Literaturnobelpreis 2016.
    Bob Dylan bekommt den Literaturnobelpreis 2016. Foto: Domenech Castello (dpa)

    Literaturnobelpreis 2016: Bob Dylan für "poetische Neuschöpfungen" geehrt

    Der Literaturnobelpreis 2016 geht an Bob Dylan. Die Jury ehrt damit die poetischen Neuschöpfungen des US-amerikanischen Sängers in der amerikanischen Song-Tradition, wie die Schwedische Akademie am Donnerstagmittag in Stockholm bekanntgab.        

    Dylan schreibe, um mit seinen Werken aufzutreten, erklärte die Jurorin. Nichts anderes habe der Dichter Homer vor einigen Jahrtausenden auch getan. Zu den berühmtesten Songs des als Robert Allen Zimmerman im US-Staat Minnesota geborenen Dylan gehören "Blowin' In The Wind" und "Like A Rolling Stone".

    Der Musiker habe "den Status einer Ikone", begründete die Nobelpreisjury ihre Wahl. "Sein Einfluss auf die zeitgenössische Musik ist tiefgreifend." Der deutsche Literaturkritiker Denis Scheck bezeichnete die Entscheidung der Akademie am Donnerstag dagegen als Witz: "Gelegentlich erlaubt sich die Akademie ein "Späßken", sagte der ARD-Moderator (Druckfrisch) der Deutschen Presse-Agentur.

    Bob Dylan gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Er war bereits mehrfach für die Auszeichnung im Gespräch.

    Einen klaren Favoriten gab es vor der Nobelpreis-Verleihung nicht. Zu den möglichen "Kandidaten" wurden aber der Japaner Haruki Murakami, der syrische Dichter Adonis, der Kenianer Ngugi Wa Thiong'o, Jon Fosse und der ewige Mit-Favorit aus den USA Philip Roth gezählt.

    Ein Autor aus Deutschland gehörte von Anfang an nicht zu Favoriten. Bisher ging der Literaturnobelpreis dreizehn mal an einen deutschsprachigen Schriftsteller - zuletzt 2009 an Herta Müller. Der Preis ist mit 830.000 Euro dotiert.

    Nobelpreis für Wirtschaft

    Der Nobelpreis für Wirtschaft 2016 geht an die Vertragsforscher Oliver Hart und Bengt Holmström. Die in den USA lehrenden Wissenschaftler bekommen die Auszeichnung, weil sie mit ihren Beiträgen zur Kontrakttheorie helfen, Verträge sinnvoll zu konstruieren und besser zu verstehen, wie die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie am Montag in Stockholm bekanntgab. Der 1948 in London geborene Hart, der US-Staatsbürger ist, lehrt an der US-Elite-Universität Harvard. Der ein halbes Jahr jüngere Finne Holmström am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), ebenfalls in den USA. Die Auszeichnung im Bereich

    Friedensnobelpreis

    Für das jahrelange Ringen um ein Ende des blutigen Konfliktes in Kolumbien erhält Präsident Juan Manuel Santos den diesjährigen Friedensnobelpreis. Er bekommt die Auszeichnung "für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden", wie das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekanntgab. Der Konflikt zwischen linken Guerillagruppen, Militär und rechten Kampftruppen begann 1964 und hat über 220.000 Tote gefordert. Allerdings war der Friedensvertrag mit der Farc Anfang Oktober vom Volk abgelehnt worden - daher gilt der Preis auch als Ermutigung, den Friedensprozess noch zu retten. Einen ausführlichen Bericht über den neuen

    Nobelpreis für Physik

    Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die drei in Großbritannien geborenen und in den USA tätigen Forscher David J. Thouless, F. Duncan Haldane und J. Michael Kosterlitz. Die drei Wissenschaftler erhalten den Preis für die Erforschung exotischer Materiezustände, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm bekannt gab. Demnach geht die Auszeichnung zur einen Hälfte an Thouless, die andere Hälfte teilen sich Haldane und Kosterlitz. Die Entdeckungen dieser Forscher hätten "Fortschritte für das theoretische Verständnis der Mysterien von Materie gebracht" und "neue Perspektiven für die Entwicklung innovativer Materialien geschaffen", begründete das Nobelkomitee die Entscheidung. Einen ausführlichen Bericht über die neuen Physik-Nobelpreisträger

    Nobelpreis für Chemie

    Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den Franzosen Jean-Pierre Sauvage, den gebürtigen Briten James Fraser Stoddart und den Niederländer Bernard Feringa für die Entwicklung von molekularen Maschinen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. "Die diesjährigen Preisträger haben extrem kleine Maschinen gebaut und sind in eine neue Dimension der Chemie vorgedrungen", hieß es von den Juroren. "Sie haben Moleküle entwickelt, deren Bewegungen man kontrollieren kann und die eine Aufgabe erfüllen, wenn sie die dafür nötige Energie bekommen." Einen ausführlichen Bericht über die neuen Chemie-Nobelpreisträger

    Nobelpreis für Medizin

    Ein Foto von Ohsumi während der Bekanntgabe in der schwedischen Hauptstadt.
    Ein Foto von Ohsumi während der Bekanntgabe in der schwedischen Hauptstadt. Foto: Stina Stjernkvis/dpa

    Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den Japaner Yoshinori Ohsumi für die Entdeckung des Autophagie-Mechanismus. Dieser spielt bei der Zersetzung von Zellbestandteilen eine Rolle. Ohsumi, geboren 1945, entdeckte und erforschte Mechanismen, die der Autophagie zugrunde liegen, hieß es vom Institut. "Dabei handelt es sich um einen grundsätzlichen Prozess, um Zellkomponenten abzubauen und zu recyceln." Das dient der Gesunderhaltung des Körpers. Ohsumi arbeitet am Institute of Technology in Tokio. Einen ausführlichen Bericht über den neuen Medizin-Nobelpreisträger

    Hintergrund: Alfred Nobel und die Nobelpreise

    Ursprung: Mit der Stiftung der Nobelpreise wollte der schwedische Forscher und Großindustrielle Alfred Nobel (1833-1896) einen Konflikt lösen, der sein Leben bestimmte: Der Dynamit-Erfinder konnte nicht verwinden, dass seine Entdeckung für den Krieg genutzt wurde. Als "Wiedergutmachung" vermachte er sein Vermögen einer Stiftung, aus deren Zinsen Preise für jene finanziert werden sollten, die "im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Nobel selbst hatte mehr als 350 Patente angemeldet.

    Preisgeld: Die Preise werden seit 1901 vergeben. Die Dotierung stieg von anfangs 150.800 auf heute 8 Millionen Schwedische Kronen (ca. 832.000 Euro).

    Preisträger: Bis zu drei Menschen können sich einen wissenschaftlichen Preis teilen. Der Friedensnobelpreis wird auch an Organisationen verliehen. Höhepunkt ist stets die feierliche Verleihung der Auszeichnungen am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Nobel. Die Preisträger für Physik und Chemie werden von der Königlich- Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgewählt, die der Medizin vom Karolinska-Institut in Stockholm und die Literaturpreisträger von der Königlich-Schwedischen Akademie der Künste. Die Friedenspreisträger bestimmt ein Ausschuss des norwegischen Parlaments in Oslo.

    Sonderpreise: Neben den eigentlichen Nobelpreisen wird seit 1969 eine Ehrung für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel verliehen. Sie wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Seit 1980 vergibt die schwedische "Stiftung zur Auszeichnung richtiger Lebensführung" (Right Livelihood Award Foundation) die Right Livelihood Awards, die oft als Alternative Nobelpreise bezeichnet werden. AZ

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