Niederländische Forscher haben fast 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen in Niedersachsen ein neues Massengrab entdeckt. Der Niederländer Paul Verschure hatte mit Überlebenden gesprochen, um das Grab seines Großvaters, der Widerstandskämpfer Jan Verschure, ausfindig zu machen, so berichtete die niederländische Fernsehsendung "Nieuwsuur" am Freitagabend. "Einer von ihnen hat mir eine Karte gegeben, auf der markiert ist, wo mein Großvater begraben wurde", sagte er in der Sendung.
Neues Massengrab: Jüdische Gemeinde in Niedersachsen ist gegen Ausgrabungen
Messungen haben schließlich ergeben, dass sich unter der Wiese am Ende des früheren Hauptwegs des Lagers tatsächlich ein Massengrab befindet, so der Archäologe Ivar Schute. Allerdings seien keine Ausgrabungen und weitere Untersuchungen geplant, gab Jens-Christian Wagner, der Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen, bekannt. Denn die jüdische Gemeinde in Niedersachsen habe sich gegen Ausgrabungen ausgesprochen, da diese gegen religiöse Vorschriften verstoßen. Mittlerweile sei das gesamte Gelände des früheren Konzentrationslagers ein Friedhof.
Anne Frank: Orte der Erinnerung
Merwedeplein 37: Familie Frank wanderte 1934 von Frankfurt am Main nach Amsterdam aus. Sie zog in das Viertel Rivierenbuurt, das sich im Süden der Stadt befindet. Hier wohnten viele jüdische Amsterdamer. Die Wohnung wurde restauriert und wird heute verfolgten Schriftstellern zur Verfügung gestellt. Auf dem Platz vor dem Wohnblock erinnert ein Standbild an Anne Frank.
6. Montessorischule: Kurz nach ihrer Ankunft in Amsterdam 1934 wurde Anne in die Grundschule unweit ihrer Wohnung eingeschult. In der heutigen Anne-Frank-Schule werden immer noch Kinder unterrichtet.
Jüdisches Lyzeum: 1941 durfte jüdische Kinder auf Befehl der deutschen Besatzer keine öffentilchen Schulen mehr in Amsterdam besuchen. Von 1941 bis 1942 ging Anne in die jüdische Oberschule in der Innenstadt.
Oase: In ihrem Tagebuch beschreibt Anne, dass sie mit ihren Freundinnen in dem Eissalon "Oase" in der Nähe ihrer Wohnung gerne ein Eis holte. Heute ist "Oase" eine Snackbar.
Buchhandlung Jimmink: In der kleinen Buchhandlung "Jimmink" hatte sich Anne das rot-karierte Tagebuch gekauft. Sie bekam es an ihrem 13. Geburtstag, am 12. Juni 1942, und schrieb: «Ich hoffe, dass ich dir alles anvertrauen kann.»
Hinterhaus: Im Sommer 1942 tauchte die Familie unter und lebte im Hinterhaus der Firma von Vater Otto Frank an der Prinsengracht 263. Das Versteck wurde 1942 verraten. Die Familie Frank wurde ins Konzentrationslager deportiert. Nur Otto Frank überlebte. Anne Frank starb im Frühjahr 1945 im KZ Bergen-Belsen an Typhus. Das Hinterhaus ist heute das Museum «Anne Frank Haus».
Im Konzentrationslager Bergen-Belsen waren zwischen 1941 und 1945 rund 70.000 Menschen gestorben. Darunter war auch Anne Frank, die für ihre Tagebücher bekannt geworden ist. Am 15. April 1945 wurde das Lager von britischen Soldaten befreit. Kurz nach der Befreiung wurden die meisten Baracken niedergebrannt, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. AZ/afp