Die Symptome bei Neurodermitis sind juckende, trockene und schuppige Haut. Jetzt haben Forscher drei neue Gene identifiziert, die das Risiko für Neurodermitis deutlich erhöhen. Dies ermögliche ein besseres Verständnis für die genetischen Ursachen der chronischen Hauterkrankung und neue Ansätze zur Vorhersage und Behandlung, teilte das Helmholtz Zentrum München am Dienstag mit.
Bei der vom Helmholtz Zentrum initiierten internationalen Studie wurden mehr als 10.000 Neurodermitis-Patienten und 40.000 gesunde Vergleichspatienten aus zwölf Ländern untersucht. Nach Angaben der Forscher tragen zwei der drei neu entdeckten Gene dazu bei, die natürliche Hautbarriere aufrecht zu erhalten.
Das dritte gefundene Gen hat demnach Auswirkungen auf die Immunregulation und beeinflusst auch die Entstehung von Asthma und Allergien.
Bessere Neurodermitis-Behandlung möglich
Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt
EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.
HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.
HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.
BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.
H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".
H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.
Durch das bessere Verständnis der genetischen Ursachen von Neurodermitis könnten nun Tests für eine genauere Risikoabschätzungen und neue Ansätze für die Prävention und Behandlung der Hauterkrankung entwickelt werden, erklärte Joachim Heinrich, Initiator des Forschungsprojektes.
Neurodermitis betrifft rund 20 Prozent der Kinder und etwa fünf Prozent der Erwachsenen in westlichen Industrienationen und ist damit eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Sie geht oft der Entwicklung von Heuschnupfen und Asthma voraus.
Ernährung bei Neurodermitis: Allergien entwickeln sich
Ein großer Teil des Risikos, Neurodermitis und Allergien zu entwickeln, wird vererbt. In Kombination mit Umwelteinflüssen kommt es zur Krankheitsentstehung. Die Ergebnisse der neuen Studie wurden im renommierten Fachjournal "Nature Genetics" veröffentlicht. afp