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Neue Studie: Herzinfarkte: Betroffene bekommen häufig eine falsche Diagnose

Neue Studie

Herzinfarkte: Betroffene bekommen häufig eine falsche Diagnose

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    Herzerkrankungen machen sich oft erst dann bemerkbar, wenn es fast zu spät ist: Bei Herzinfarkt-Anzeichen muss der Notarzt gerufen werden.
    Herzerkrankungen machen sich oft erst dann bemerkbar, wenn es fast zu spät ist: Bei Herzinfarkt-Anzeichen muss der Notarzt gerufen werden. Foto: Nicolas Armer (dpa), Symbol

    Es ist wichtig, einen Herzinfarkt schnell zu erkennen. Schließlich kann er lebensgefährlich sein. Eine Studie aber zeigt: Knapp ein Drittel aller Herzinfarktpatienten bekommt zunächst eine falsche Diagnose gestellt. Das fanden Wissenschaftler der Leeds University in Großbritannien heraus. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift "European Heart Journal Acute Cardiovascular Care".

    Herzinfarkt: Fast jeder Dritte bekommt eine Fehldiagnose

    29,9 Prozent der Betroffenen erhält den Forschern zufolge erst einmal eine falsche Diagnose - Frauen doppelt so häufig wie Männer. Für die Untersuchung analysierten die Wissenschaftler das britische Register für Herzinfarkte mit Daten von 600.000 Patienten im Zeitraum von 2004 bis 2013. Die Forscher fanden heraus, dass exakt 198.534 Patienten zunächst falsch diagnostiziert wurden. Das kann mitunter tödliche Folgen haben.

    Bei Herzinfarkten sind zwei Typen zu unterscheiden. Bei einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) kommt es auf einem EKG zu sichtbaren ST-Hebungen. Die Hauptschlagader wird bei diesem Typ blockiert.

    Bei einem Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) sind keine typischen länger anhaltenden ST-Hebungen festzustellen, so die Experten. Hier werden eine oder mehrere Arterien teilweise blockiert. Dieser Typ tritt häufiger auf. Beide Arten verursachen schwere Schäden am Herzmuskel.

    Wie die britischen Forscher berichten, gab es bei Frauen mit einem STEMI-Infarkt erstaunlich oft Fehldiagnosen. Die Wahrscheinlichkeit einer falschen Diagnose lag laut Studie bei 59 Prozent. Hatten Frauen eine endgültige Diagnose für einen NSTEMI-Infarkt erhalten, bestand eine Wahrscheinlichkeit von 41 Prozent.

    Als Konsequenz fordern die Experten effektivere Herzinfarkt-Tests. Es sei mehr Forschung in diesem Bereich nötig.

    Das sind Symptome für einen Herzinfarkt

    Diese Alarmsignale muss der Deutschen Herzstiftung zufolge jeder kennen.

    • Starke Schmerzen mit einer Dauer von mindestens fünf Minuten. Oft strahlen die Schmerzen in andere Körperregionen aus - zum Beispiel in die Arme, den Oberbauch, zwischen die Schulterblätter in den Rücken oder in den Hals und Kiefer.
    • Massives Engegefühl Oft tritt ein Herzinfarkt mit einem heftigen Druck oder einem sehr starken Einschnürungsgefühl im Herzbereich in Erscheinung.
    • Heftiges Brennen Häufig handelt es sich bei den Schmerzen eines Herzinfarkts auch um ein stark brennendes Gefühl.
    • Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch Ein Herzinfarkt kann sich auch alleine mit so genannten "unspezifischen Anzeichen" bemerkbar machen, was bei Frauen etwas häufiger vorkommt als bei Männern. Zu unspezifischen Anzeichen zählen etwa Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen.
    • Angstschweiß mit kalter, fahler Haut Häufig tritt bei einem Herzinfarkt zusätzlich Angst auf, die sich zum Beispiel mit einer blassen/fahlen Gesichtsfarbe und Kaltschweißigkeit bemerkbar machen kann.

    AZ

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