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Nasa-Pionier tot: Er war ein Held der Luftfahrt - John Glenn ist tot

Nasa-Pionier tot

Er war ein Held der Luftfahrt - John Glenn ist tot

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    Als erster US-Raumfahrer umrundete John Glenn dann in knapp fünf Stunden den Planeten - und schrieb Geschichte.
    Als erster US-Raumfahrer umrundete John Glenn dann in knapp fünf Stunden den Planeten - und schrieb Geschichte. Foto: Bill Ingalls, dpa

    „Mein Zustand ist gut“, funkte John Glenn am 20. Februar 1962 aus dem Atlantik. „Aber das war ein echter Meteor, Mann!“ Vor seiner Wasserung hatte der NASA-Astronaut brennende Bauteile an seiner Raumkapsel vorbeifliegen sehen; eine Warnlampe hatte signalisiert, dass der Hitzeschild ausfallen könnte. Doch „Friendship 7“ hielt und Glenn wurde zu einem Helden der US-Luftfahrtgeschichte: Als erster Amerikaner hatte er die Erde im Weltall umrundet und gleichgezogen mit dem Raumfahrtprogramm der Sowjetunion.

    Zusammen mit dem jungen Präsidenten John F. Kennedy gab der 40-jährige mit dem ansteckenden Grinsen einer verunsicherten Nation den Glauben an sich selbst zurück. Und sein Lebenslauf stützte die Heldengeschichte: Der Sohn eines Klempners und einer Lehrerin hatte im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg 149 Kampfeinsätze geflogen, später als Testpilot des Marine Corps die Grenzen der Luftfahrt neu definiert.

    1952 absolvierte er den ersten Überschallflug zwischen den Küsten der USA. Die NASA wählte ihn 1959 unter die „Mercury Seven“, die erste Astronautengruppe des Landes. Insgesamt sollte er 218 Stunden im Weltraum verbringen. Seine dreifache Erdumrundung 1962 machte ihn zum fünften Menschen im Orbit und zu einer Ikone, die die New York Times mit Pionieren wie Lewis und Clark, den Brüdern Wright oder Charles Lindbergh vergleicht.

    John Glenn ist tot: Erst Astronaut, dann Politiker

    Für Präsident Kennedy war Glenn nach der Erdumrundung zu wertvoll, um auf weiteren Missionen sein Leben zu riskieren. Er ermöglichte dem Ingenieur einen politischen Neustart, bei dem sich Glenn ebenfalls als erfolgreich erwies: 24 Jahre lang vertrat er seinen Heimatstaat Ohio im Senat. In dieser Zeit hatte der Demokrat nicht nur den Kampf gegen die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen vorangebracht und versucht, Präsidentschaftskandidat seiner Partei zu werden. Kurz vor seinem Abschied aus der Politik gelang ihm auch eine Rückkehr ins All: 1998 machte die NASA den 77-Jährigen zum ältesten Menschen im Weltraum, angeblich aus Forschungsgründen. 2012 verlieh ihm Präsident Barack Obama mit der Freiheitsmedaille die höchste zivile Auszeichnung der USA.

    In den vergangenen Jahren hatte Glenn nach einem Schlaganfall zunehmend gesundheitliche Probleme. Vergangene Woche war er in Columbus ins Krankenhaus eingeliefert worden. Am Donnerstag starb er im Alter von 95 Jahren. Glenn hinterlässt seine Frau Anna sowie zwei Kinder mit jeweils zwei Enkeln. Obama sagte, Glenn habe Generationen von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Astronauten inspiriert. Medien verabschiedeten ihn mit seiner ersten Rückmeldung aus dem All: „Keine Schwerkraft, und ich fühle mich gut. Die Kapsel dreht sich. Oh, die Sicht ist unglaublich!“

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