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NASA schießt neues Sonnenobservatorium ins All

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NASA schießt neues Sonnenobservatorium ins All

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    NASA schießt neues Sonnenobservatorium ins All
    NASA schießt neues Sonnenobservatorium ins All Foto: DPA

    Das "Solar Dynamic Observatory" (SDO) hob am Donnerstag um 10.23 Uhr Ortszeit (16.23 Uhr MEZ) an Bord einer Atlas-V-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, wie die NASA berichtete. Zuvor musste der ursprünglich für Dienstag geplante Start zweimal verschoben werden.

    Das fliegende Observatorium soll die Erde mindestens fünf Jahre lang in 36 000 Kilometern Entfernung umkreisen und unsere Sonne rund um die Uhr im Blick behalten. Alle 0,75 Sekunden wird es eine Aufnahme von unserem Tagesgestirn machen. 1,5 Terabyte Daten funkt SDO pro Tag zur Erde - das entspricht dem Download von 500 000 Songs aus dem Internet oder dem kompletten Buchbestand von etwa 60 Stadtbibliotheken.

    Das alles soll helfen, die stark schwankende Aktivität unseres Tagesgestirns besser zu verstehen und das sogenannte Weltraumwetter besser vorhersagen zu können. Denn schnelle, elektrisch geladene Teilchenwolken von der Sonne können unter anderem Kommunikationssatelliten und Navigationssysteme stören, belasten Astronauten und Flugpersonal und können zu Stromausfällen führen.

    Die Mission ist die erste und der NASA zufolge das "Kronjuwel" in einem neuen Programm mit dem Titel "Living With a Star" (Leben mit einem Stern). "Das wird sensationell", jubelte der Direktor der Sonnenphysikabteilung im NASA-Hauptquartier, Richard Fisher, nach dem geglückten Start. "SDO wird uns im Verständnis der Sonne und ihrer Auswirkungen auf Leben und Gesellschaft einen Riesenschritt voranbringen."

    Um die ehrgeizigen Erwartungen der Forscher zu erfüllen, hat das SDO drei spezialisierte Instrumente an Bord. Ein System von vier Teleskopen soll die Sonnenoberfläche und -atmosphäre fotografieren. Ein UV-Detektor überwacht die ultraviolette Helligkeit der Sonne - langsame UV-Schwankungen beeinflussen Erdatmosphäre und -klima, schnelle Schwankungen können Satelliten- und Funkkommunikation stören. Ein kombinierter seismischer und Magnetfelddetektor zeichnet die solaren Magnetfelder auf und blickt über die Beobachtung von Dichteschwankungen auf der Sonne wie mit einem Ultraschallgerät ins Innere des Sterns.

    Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreibt ein SDO-Datenzentrum und zwar am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.

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