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Milchstraße: Riesenstern rast durchs All

Milchstraße

Riesenstern rast durchs All

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    Ein Riesenstern rast durchs Weltall.
    Ein Riesenstern rast durchs Weltall. Foto: dpa

    2,5 Millionen Kilometern pro Stunde - davon können die Formel 1-Fahrer wie Sebastian Vettel nur träumen. So schnell rast gerade eine "Flüchtling" durchs All: Ein Stern. Mit einer "absurd hohen Geschwindigkeit" ist er der Milchstraße entkommen.

    Ein rasender Riesenstern schießt mit einer Geschwindigkeit von rund 2,5 Millionen Kilometern pro Stunde aus unserer Milchstraße hinaus. Das haben US-Astronomen mit dem Weltraumteleskop "Hubble" beobachtet. Der Flüchtling befindet sich schon am Rand unserer Heimatgalaxie, rund 200_000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt, wie die US-Weltraumbehörde NASA am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington berichtete. "Der Stern reist mit einer absurd hohen Geschwindigkeit, ungefähr doppelt so schnell wie nötig, um der Schwerkraft unserer Galaxie zu entkommen", erläuterte Warren Brown vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik.

    Die Beobachtungen beantworten die Frage nach der Herkunft der blauen Riesensonne mit der Katalognummer HE 0437-5439. Zuvor hatten die Wissenschaftler vermutet, dass sie aus der Großen Magellanschen Wolke stammt, einer Satellitengalaxie unserer Milchstraße. Astronomen um Brown hatten den schnellen Stern mit "Hubble" im Abstand von 3,5 Jahren beobachtet und so seine Flugrichtung bestimmt. "Mit "Hubble" konnten wir erstmals zurückverfolgen, wo der Stern herkommt", sagte Brown. "Unsere Messungen zeigen direkt zum Zentrum der Milchstraße."

    Das wirft allerdings ein neues Problem auf: Der Stern hat etwa 100 Millionen Jahre gebraucht, um vom galaktischen Zentrum seine derzeitige Position zu erreichen. Ein massereicher Stern wie dieser ist aber normalerweise nach 20 Millionen Jahren bereits ausgebrannt. Die Astronomen vermuten daher, dass er ursprünglich aus einem Dreifach-Sternsystem stammt, das vor ungefähr 100 Millionen Jahren dem Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße zu nahe gekommen ist. Einer der drei Sterne wurde dabei wahrscheinlich verschluckt, die beiden anderen wegkatapultiert.

    Der größere dieser beiden brannte schneller aus, blähte sich zu einem Roten Riesen auf und verleibte sich dabei seinen Partner ein. So entstand schließlich der große blaue Stern, der heute zu beobachten ist. Die Forscher stellen ihre Analysen im Fachblatt "The Astrophysical Journal Letters" vor. dpa

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