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Mikrozephalie: Zika-Virus? Mehr Neugeborene mit Missbildungen in Brasilien

Mikrozephalie

Zika-Virus? Mehr Neugeborene mit Missbildungen in Brasilien

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    Das Zika-Virus unter dem Elektronenmikroskop. In Brasilien ist die Zahl der Säuglinge mit Missbildungen weiter gestiegen.
    Das Zika-Virus unter dem Elektronenmikroskop. In Brasilien ist die Zahl der Säuglinge mit Missbildungen weiter gestiegen. Foto: CDC/Cynthia Goldsmith/dpa

    Die Sorge um eine Zunahme von Schädelfehlbildungen bei Säuglingen in Brasilien nimmt weiter zu. Wie aus einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht des Gesundheitsministeriums hervorgeht, stieg die Zahl der bestätigten Fälle der seltenen Krankheit Mikrozephalie auf 404. Allerdings sei nur in 17 Fällen ein Zusammenhang mit dem grassierenden Zika-Virus nachgewiesen worden, hieß es.

    3.670 weitere Fälle werden den Angaben zufolge noch untersucht. Das Zika-Virus, das durch Mückenstiche übertragen wird und sich in über 25 Staaten Lateinamerikas rasant ausbreitet, steht im Verdacht, bei einer Infizierung schwangerer Frauen Missbildungen bei Neugeborenen auszulösen.

    Über 90 Prozent der bestätigten Mikrozephalie-Fälle wurden im Nordosten Brasiliens festgestellt. Die Region gilt als Armenhaus des größten südamerikanischen Landes. Besonders viele Fälle wurden in den Bundesstaaten Bahia und Pernambuco verzeichnet. In Rio de Janeiro, wo im August die Olympischen Spiele stattfinden werden, wurden lediglich zwei Fälle bestätigt. Der Bericht des Gesundheitsministeriums erfasst alle seit dem 22. Oktober vergangenen Jahres angezeigten Verdachtsfälle.

    Präsidentin Dilma Rousseff erklärte in einer Rede vor dem Kongress, dass alle notwendigen Mittel zum Kampf gegen das Zika-Virus eingesetzt würden. Sie sprach von einer "dramatischen Lage" und forderte die Abgeordneten zum Zusammenhalt auf. Rousseff betonte, dass trotz der Ausbreitung des Virus keine Gefahr für die Olympischen Spiele bestehe.

    WHO ruft wegen Zika den Notstand aus

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte am Montag aufgrund der schnellen Verbreitung des Zika-Virus den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Das Zika-Virus wird von der Aedes-Aegypti-Mücke übertragen.

    Das Zika-Virus wurde zum ersten Mal 1947 im afrikanischen Uganda nachgewiesen und wird durch Mücken übertragen, vermutlich durch die Gattung Aedes. Bekannte Symptome sind Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Fieber. Im Vergleich zu anderen tropischen, mückenübertragenden Erkrankungen werden diese aber als milder ausgeprägt beschrieben.

    Die Symptome treten in einem Zeitraum von drei bis zwölf Tagen (meist drei bis sieben Tage) nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an.  (AZ, epd)

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