Migräne ist eine regelrechte Volkskrankheit. Wer unter extrem starken, pochenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie einer hohen Empfindlichkeit für Licht und Lärm leidet, ist einer der vielen Betroffenen.
Forscher haben nun 44 Genvarianten entdeckt, die mit einem erhöhten Risiko verbunden sind, an Migräne zu erkranken. Im Rahmen der "weltweit größten Migränestudie", wie es in der Pressemitteilung der Schmerzklinik Kiel heißt, haben Forscher zahlreiche dieser Genvarianten in den Bereichen des Erbguts entdeckt, die das Blutkreislaufsystem des Gehirns regulieren. Die Ergebnisse werden auch im Wissenschaftsjournal "Nature Genetics" veröffentlicht.
Studie: Das könnte die Ursache für Migräne sein
Täglich leiden 900.000 Menschen unter einem Anfall von Migräne, so die Schmerzklinik. Das, so hoffen die Forscher, soll sich dank der neuen Erkenntnisse über die Ursache von Migräne nun ändern. Die 44 entdeckten Genvarianten zeigen wohl: Verantwortlich für Migräne ist eine besondere Reaktion des Blutkreislaufsystems im Gehirn.
Der Direktor der Schmerzklinik, Hartmut Göbel, sagte: "Die Daten unserer Studie belegen erstmals, dass die Reaktionsweise der Arterien und der glatten Muskulatur in den Gefäßwänden des Blutkreislaufsystems wesentlich für die Migräneentstehung ist." Eine zeitweise Störung der Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Energie scheint demnach einen Anfall von Migräne auszulösen.
Weltweit größte Studie über Migräne findet Ursache
Für diese Studie arbeiteten Forscherteams aus zwölf Ländern weltweit zusammen, darunter auch Deutschland. Die Studie basiert auf Erbgutproben von 375.000 Europäern, Amerikanern und Australiern. Um die Ursache für Migräne zu erforschen, kombinierten die Forscher Daten von über 22 Studien, die Daten von rund 35.000 Migränepatienten beinhalteten. Demnach wurden mehrere Millionen genetische Varianten analysiert, um schließlich die tatsächliche Ursache für Migräne zu finden.
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