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Mers: Über 280 Menschen sterben durch Corona-Virus in Saudi-Arabien

Mers

Über 280 Menschen sterben durch Corona-Virus in Saudi-Arabien

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    Die Elektronenmikroskop-Aufnahme zeigt das tödliche Coronavirus Mers.
    Die Elektronenmikroskop-Aufnahme zeigt das tödliche Coronavirus Mers. Foto: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) (dpa)

    Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Riad mitteilte, liegt die Zahl der Toten inzwischen bei 282 und nicht wie bisher angegeben bei 190. Seit dem Auftauchen des Erregers im September 2012 wurden den Angaben nach insgesamt 688 Infektionsfälle registriert.

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Das saudische Ministerium verkündete die neuen Zahlen einen Tag, nachdem Vize-Ressortchef Siad Memisch ohne Angabe von Gründen entlassen wurde. Bereits im April musste ein Gesundheitsminister vermutlich wegen der Mers-Krise seinen Posten räumen.

    Mers kann unter anderem zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Einen Impfstoff gibt es nicht. Die Erkrankungen kommen vor allem auf der Arabischen Halbinsel vor. Es gab aber unter anderem auch schon Fälle in Deutschland und den USA, die im Zusammenhang mit Reisen aus der Region standen.

    Die Regierung in Saudi-Arabien mahnte jüngst zur Vorsicht im Umgang mit Kamelen. In den Atemwegen einiger Tiere sei der Erreger entdeckt worden. dpa

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