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Menstruationsbeschwerden: Hinter Regelschmerzen kann auch eine Erkrankung stecken

Menstruationsbeschwerden

Hinter Regelschmerzen kann auch eine Erkrankung stecken

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    Bei schlimmen Regelschmerzen sollten Frauen besser zum Arzt gehen. Denn hinter den Beschwerden kann auch die Erkrankung Endometriose stecken.
    Bei schlimmen Regelschmerzen sollten Frauen besser zum Arzt gehen. Denn hinter den Beschwerden kann auch die Erkrankung Endometriose stecken. Foto: Monique Wüstenhagen, dpa/tmn

    Regelschmerzen kennt fast jede Frau. Deshalb neigen sie leicht dazu, die Beschwerden als normal hinzunehmen und versucht, sie mit Wärmflaschen oder Schmerztabletten zu lindern. Aber hinter starken, anhaltenden

    Regelschmerzen: Wie äußern sie sich?

    Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, sagt, typisch seien Schmerzen im Unterbauch. Ansonsten gebe es aber nahezu alle Facetten. "Bei manchen Frauen sind die

    Was kann man grundsätzlich gegen die Schmerzen tun?

    Ein Patentrezept gibt es natürlich nicht. Was man tun oder lassen sollte, hängt auch von den Schmerzen ab. Albring rät: "Manchen Frauen hilft es, die Tage etwas ruhiger angehen zu lassen, Abendtermine nach der Arbeit abzusagen, vielleicht früher ins Bett zu gehen". Eine grundsätzliche Empfehlung gibt es in Sachen Verhütung: "Frauen mit starker und schmerzhafter Blutung sollten keine Kupferspirale oder Kupferkette verwenden." Stattdessen sollte man hormonelle Verhütungsmittel in Betracht ziehen - einige können laut Albring bei starken oder schmerzhaften Blutungen sehr gut helfen.

    Was hilft bei akuten Regelschmerzen?

    Am besten probiert man aus, was einem guttut: Ruhe, Entspannung, Wärmflasche, joggen, baden oder Yoga, empfiehlt der Experte. Imke Düdder von der Apothekerkammer in Westfalen-Lippe sagt, Frauen können auch versuchen Schmerzen mit krampflösenden Heiltees etwa aus Kamillenblüten, Melissen- oder Frauenmantelkraut zu stillen. Statt der klassischen Wärmflasche oder dem Körnerkissen kommen auch spezielle Wärmepflaster infrage. Sie können acht bis zehn Stunden getragen werden und halten eine für Wärmeanwendungen optimale Temperatur von 40 Grad. Wenn das nichts hilft, kann Frau bei Dysmenorrhö - so der medizinische Fachbegriff für Regelschmerzen - auch schmerzlindernde Medikamente einnehmen. Das sollte jede vorab aber mit dem Arzt oder Apotheker besprechen, rät sie. Geeignet seien freiverkäufliche Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen.

    Wann sollte man zum Arzt gehen?

    Düdder rät: Wenn man erstmals starke Schmerzen hat, die sich in Intensität und Dauer verändert haben oder wenn man Schmerzen auch außerhalb der Periode hat. Gynäkologe Prof. Stefan Renner ergänzt: "Wenn die Lebensqualität beeinträchtigt ist, man nur im Bett liegen kann oder so eingeschränkt ist, dass man nicht jeden Monat damit leben kann." Denn hinter derartigen Symptomen kann sich auch die Erkrankung Endometriose verbergen. 

    Endometriose - Was ist das?

    Dabei siedelt sich meist gutartiges Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutter an und blutet im Zyklusverlauf ab. Das Gewebe breitet sich mit der Zeit weiter aus und kann zu Zysten, Verwachsungen und Unfruchtbarkeit führen, wie Renner, der auch Präsident der Europäischen Endometriose Liga ist, erläutert. Zunächst treten die Schmerzen nur während der Periode auf, mit der Zeit bleiben sie aber bestehen. Obwohl nach Schätzungen der Organisation gut jede zehnte Frau in Deutschland betroffen ist, tun viele Frauenärzte die Symptome für eine Endometriose ab, sagt Renner. Bis zu einer Diagnose vergehen den Schätzungen zufolge im Schnitt sieben Jahre. 

    Unter www.endometriose-liga.eu/endo-test können Frauen einen ersten Selbsttest machen. "So ist man auch nicht überrascht von den Fragen, wenn man mit seinem Verdacht zum Arzt geht", sagt Renner. Denn die können recht intim sein, da die Erkrankung auch mit Schmerzen beim Sex oder beim Stuhlgang einher gehen kann. Was die Ursachen für die Erkrankung sind, ist noch nicht geklärt.

    Was kann man dagegen tun?

    Die Diagnose wird in der Regel per Bauchspiegelung gestellt. Dabei können dann direkt die Endometrioseherde entfernt werden. Bei milden Beschwerden, bei einem Rückfall oder zur Vorbeugung nach einer Operation kommt eine Hormontherapie in Betracht. Elena Zelle, dpa, tmn

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