Codein im Hustensaft ist für Kinder gefährlich. Wenn die Kleinen husten, sollten Eltern daher zu Medikamenten ohne Codein greifen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt: Es besteht bei Kindern das Risiko für Atemprobleme - genauer gesagt für eine Atemdepression.
Das Hustenmittel Codeinsaft-CT 5 mg/5 ml darf ab sofort nicht mehr abgegeben werden, die Behandlung von Kindern unter zwölf Jahren mit codeinhaltigen Arzneimitteln ist nicht mehr erlaubt.
Hustensaft mit Codein: Warnung vor Nebenwirkungen für Kinder
Flüssige Arzneimittel mit Codein müssen künftig in einer kindersicheren Verpackung abgegeben werden. Dadurch soll verhindert werden, dass die Medizin falsch eingesetzt wird und es zu einer Überdosis kommt. Denn in Europa ist es zu mehreren lebensbedrohlichen oder tödlichen Fällen von Atemdepression gekommen. Dabei flacht die Atmung ab oder wird herabgesetzt. Codein wird schon lange zur Schmerzbehandlung und als Therapiemittel bei Reizhusten eingesetzt. Im Körper wird es zu Morphin verstoffwechselt.
Weil Codein auf das Hustenzentrum wirkt, kann es den Hustenreflex unterdrücken. Die Wirksamkeit des Mittels bei der symptomatischen Behandlung von Husten ist aber nicht klinisch belegt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Placebos weniger wirksam gegen akuten Husten von Kindern sind.
Um Atemprobleme, Übelkeit oder Verwirrung aufgrund von Codein zu vermeiden, darf der Wirkstoff nicht mehr bei Kindern unter zwölf Jahren und bei stillenden Müttern nicht mehr angewandt werden. Für Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren wird Codein nicht mehr empfohlen. sh