Türkische Ärzte haben die Arme, ein Bein und das Gesicht eines Selbstmörders auf zwei Patienten verpflanzt. Trotz eines Rückschlages nach der zwölfstündigen Operation in Antalya sei das 25-köpfige Ärzteteam optimistisch, meldete die türkische Presse am Montag.
Es gebe eine kritische Phase von bis zu 15 Tagen, sagte der leitende Arzt Ömer Özkan. "Aber wenn wir da durchkommen, schreiben wir Geschichte." Die Operation war die erste Gesichtstransplantation in der Türkei.
Selbstmörder für hirntot erklärt
Die Familie des 39-jährigen Ahmet Kaya, der Mitte Januar einen Selbstmordversuch unternommen hatte, gab die Organe des Mannes Ende vergangene Woche zur Transplantation frei, nachdem er für hirntot erklärt worden war.
Der 34-jährige Atilla Kavdir, der als Junge bei einem Stromunfall schwer verletzt worden war, erhielt Kayas Arme und eines seiner Beine. Der 19-jährige Ugur Acar, der als Baby schwere Verbrennungen im Gesicht erlitten hatte, erhielt Kayas Gesicht.
Bein vom Körper abgestoßen
Wie die Zeitungen berichteten, mussten die Ärzte das transplantierte Bein wieder amputieren, weil es von Kavdirs Körper abgestoßen wurde. Mit den Armen gebe es aber keine Probleme, erklärten die Ärzte demnach. Die Zeitung "Sabah" meldete, Ugur Acar, der Empfänger des Gesichts, habe nach der Operation um einen Spiegel gebeten und gelächelt. Der Mediziner Özkan sagte den Berichten zufolge, Acar werde dem Gesichts-Spender Kaya zwar ähneln, aber nicht aussehen wie ein Zwillingsbruder. (AZ, afp)