Vier Jahre lang hat ein Bandwurm der Gattung Spirometra erinacei-europaei im Gehirn eines Mannes gelebt. Dieser Parasit kommt selten vor, vor allem in Großbritannien ist eine Infektion mit dem Bandwurm sehr ungewöhnlich. Wissenschaftler haben den Bandwurm genauer untersucht, nachdem er aus dem Gehirn des Mannes entfernt worden war.
Der Bandwurm ist nach Angaben des Genomforschungsinstituts Wellcome Trust Sanger rund fünf Zentimeter von der rechten zur linken Hälfte des Gehirns gewandert. Die Entfernung des Parasiten verlief ohne Komplikationen, der Patient ist wohlauf. Wissenschaftler haben nun das Genom des Bandwurms entschlüsseln können. Sie erhoffen sich dadurch neue Ansätze bei der Therapie von Entzündungen, die Spirometra erinacei-europaei auslöst.
Bandwurm im Gehirn führt zu Kopfweh und Krämpfen
Eine Entzündung von Körpergewebe, genauer: eine Sparganose, kann durch den Bandwurm ausgelöst werden. Wenn das Gehirn betroffen ist, kann es dadurch zu Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen und Krampfanfällen kömmen. Die Infektion mit dem Parasit geschieht in der Regel durch den Verzehr von Bandwurm-Larven, die sich in verseuchten Krebsen, Frosch- oder Schlangenfleisch befinden. Normalerweise tritt eine Infektion daher eher am anderen Ende des Globus' auf. AFP/sh