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Masernfälle: Masern: Zahl der Infektionen verzehnfacht sich

Masernfälle

Masern: Zahl der Infektionen verzehnfacht sich

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    Bis 2015 sollen die Masern in Deutschland ausgerottet sein. Doch die Kinderkrankheit breitet sich gerade aus. Denn viele, Kleinkinder wie Erwachsene, sind nicht genug geschützt.
    Bis 2015 sollen die Masern in Deutschland ausgerottet sein. Doch die Kinderkrankheit breitet sich gerade aus. Denn viele, Kleinkinder wie Erwachsene, sind nicht genug geschützt. Foto: Patrick Seeger (dpa)

    Die Masern kommen immer stärker nach Deutschland zurück. In diesem Jahr hat sich die Zahl der Masernerkrankungen verzehnfacht. Laut Bundesgesundheitsministerium hat es 2013 in Deutschland bisher 1542 Masernfälle gegeben. Davon die meisten in Bayern.

    Bayern bei Masern Spitzenreiter

    Fast jeder zweite Masernfall in Deutschland wird aus Bayern gemeldet - bis Anfang September hat es 711 Masernerkrankungen im Freistaat gegeben- im gesamten Jahr 2012 waren es nur 70. Bundesweit wurden vom Robert Koch-Institut (RKI) im vergangenen Jahr165 Kranke gemeldet.

    Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Bayern mit rund 57 Fällen auf eine Million Menschen das am zweitstärksten betroffene Bundesland. Nur in Berlin zählte das RKI noch mehr Masernfälle (knapp 142 auf eine Million Einwohner). Die anderen Bundesländer folgen mit deutlichem Abstand. Das Saarland, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern melden in diesem Jahr keinen oder je nur einen Krankheitsfall.

    Masern: Bayern auch bei Impfungen am Schlechtesten

    Schuld daran: die schlechte Impfrate. "Bayern war da schon immer weit hinten", sagt Claudia Schuller, Sprecherin des Bayerisches Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Von einer möglich Impfplicht hält sie dennoch nicht viel. "Wir setzen da ganz auf Aufklärung."

    Nur etwa jedes dritte Kleinkind wird entsprechend der Empfehlungen zweifach gegen Masern geimpft. Allerdings ist der Bundesschnitt auch nicht wesentlich höher.

    Immer mehr Masernfälle: Bayern startet Impfoffensive

    Bayerns Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) sagte in München, dass Bayern auf die aktuelle Entwicklung bereits reagiert und eine Impfoffensive gestartet habe. Der öffentliche Gesundheitsdienst erhalte dafür 450 000 Euro zusätzlich. "Durch Impfungen und Beratungen vor Ort wollen wir das Ziel erreichen, bis 2015 einen Masernimpfschutz von 95 Prozent in Bayern zu erreichen", sagte Huber.

    Seehofer lehnt Impfplicht ab

    Vor wenigen Wochen hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) trotz der steigenden Zahlen eine Masern-Impfpflicht abgelehnt. Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) hatte zuvor eine Pflichtimpfung angeregt.

    Die meisten Masernfälle im Großraum München

    Wie das RKI berichtete, gab es zuletzt bei den aus Bayern mitgeteilten Masernfallzahlen einen leichten Rückgang. Die jüngsten Fälle stammten überwiegend aus dem Großraum München. Im Juli und August war vor allem der Landkreis Landsberg am Lech stark betroffen. Dort wurden binnen fünf Wochen 91 Fälle registriert. (dpa/jafu)

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