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Masern: WHO: Täglich sterben 400 Kinder an Masern-Infektion

Masern

WHO: Täglich sterben 400 Kinder an Masern-Infektion

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    In Deutschland sind viele Kleinkinder nicht gegen gefährliche Masern geschützt. Die Forderung nach einer Impfpflicht für Masern wird wieder laut.
    In Deutschland sind viele Kleinkinder nicht gegen gefährliche Masern geschützt. Die Forderung nach einer Impfpflicht für Masern wird wieder laut. Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Trotz großer Erfolge im Kampf gegen die Masern sterben nach Angaben internationaler Organisationen weltweit noch jeden Tag etwa 400 Kinder an der Infektionskrankheit. Lückenlose Impfkampagnen könnten dies verhindern, heißt es im neuen Masern-Lagebericht.

    Veröffentlicht wurde er von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem UN-Kinderhilfswerk (Unicef) sowie der US-Gesundheitsbehörde CDC und der Impfallianz Gavi.

    Maserninfektionen stiegen auch in Deutschland an

    Forscher warnen davor, die Masernimpfung bei Kleinkindern zu vernachlässigen. Denn Maser können schwere Komplikationen wie Gehirnentzündungen mit sich bringen.
    Forscher warnen davor, die Masernimpfung bei Kleinkindern zu vernachlässigen. Denn Maser können schwere Komplikationen wie Gehirnentzündungen mit sich bringen. Foto: Patrick Seeger (dpa)

    Die meisten Todesfälle durch Masern gibt es demnach weiter in armen Ländern Afrikas und Asiens. Aber auch in Deutschland sei 2015 wegen einer zu geringen Impfquote ein Anstieg von Maserninfektionen verzeichnet worden. Weltweit gelang es dem Bericht zufolge, die Zahl der Masern-Todesfälle zwischen 2000 und 2015 um 79 Prozent zu senken. Dank Impfkampagnen seien in diesem Zeitraum mehr als 20 Millionen Menschenleben gerettet worden.

    20 Millionen Kinder 2015 ohne Masernimpfung

    Etwa 20 Millionen Kinder allerdings hätten allein 2015 keine Impfung gegen Masern erhalten, 134.000 seien an der Krankheit gestorben. Drei Viertel aller Todesfälle gab es in der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien, Indien, Indonesien, Nigeria und Pakistan, wo insgesamt zehn Millionen Kinder nicht geimpft worden seien.

    Das sind die Masern

    Die Masern sollten in Deutschland eigentlich bis zum Jahr 2015 ausgerottet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Was Sie über die Krankheit wissen müssen:

    Masern werden durch ein Virus ausgelöst und sind hochansteckend.

    Der Masern-Erreger wird über die Luft (aerogen) und bei direktem körperlichem Kontakt verbreitet.

    Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Schnupfen, und ein Masern-typischer Ausschlag.

    Mögliche Komplikationen bei Masern sind Lungenentzündung oder Gehirnentzündung (Meningitis).

    Mit steigendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen.

    Bei Erwachsenen sind Komplikationen häufiger als bei Kindern, und der Krankheitsverlauf ist schwerer.

    Masern gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.

    Wer einmal an Masern erkrankt ist, wird in seinem gesamten Leben nicht noch einmal daran erkranken. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus und speichert diese im Körper.

    In Deutschland erkrankten 2015 nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) knapp 2500 Menschen an Masern. 2014 war in Berlin ein Kind daran gestorben. Viele Kleinkinder in Deutschland sind nicht gegen Masern geimpft. Mehr als 73.000 Kleinkinder der Geburtsjahrgänge 2009 bis 2012 sind laut Wissenschaftlern vom Versorgungsatlas nicht gegen Masern geschützt.

    Die nötige Doppel-Impfung vor ihrem zweiten Geburtstag erhalten nur 63 Prozent der Kinder. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) nennt diese Entwicklung "besorgniserregend" und fordert eine Impfpflicht. "Ob Kinder die lebenswichtige Masernimpfung bekommen, hängt von ihrem Wohnort und der Einsicht der Eltern ab", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach. dpa/AZ

    Bericht zur Masern-Situation

    Daten Robert-Koch-Institut

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