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Marssonde: Phobos-Grunt: Absturz über Deutschland?

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Phobos-Grunt: Absturz über Deutschland?

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    Die russische Marssonde "Phobos-Grunt" wird abstürzen. Allerdings weiß offenbar niemand, wo die Teile auf die Erde treffen. Möglicherweise liegt auch Deutschlands in der Absturzzone.
    Die russische Marssonde "Phobos-Grunt" wird abstürzen. Allerdings weiß offenbar niemand, wo die Teile auf die Erde treffen. Möglicherweise liegt auch Deutschlands in der Absturzzone. Foto: dpa

    Phobos-Grunt stürzt auf die Erde, die Frage ist nur wo. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat ihre Berechnungen über den voraussichtlichen Absturzort der Marssonde "Phobos-Grunt" erneut korrigiert. Nachdem zuletzt vom Indischen Ozean die Rede war, nannte die Behörde am Freitag den Atlantischen Ozean als voraussichtliche Absturzstelle. Demnach könnten die Teile der havarierten Sonde am Sonntag um 17.22 Uhr MEZ auf der Höhe von Südargentinien im Meer landen. Es gibt allerdings auch Spekulationen, dass Teile des 127 Millionen teuren Flops über Deutschland abstürzen.

    Phobos-Grunt: Gegen 17 Uhr Absturz in den Atlantik

    Roskosmos veröffentlichte am Freitag eine aktualisierte Karte mit dem voraussichtlichen Absturzort. Die Raumfahrtbehörde erklärte jedoch dazu, dass sich die Angaben erneut ändern könnten. "Die Änderungen der Zeit und des Ortes der Landung hängen mit der abnehmenden Höhe der Umlaufbahn der Sonde zusammen, mit der Sonnenaktivität sowie mit atmosphärischen Bedingungen", erklärte Roskosmos.

    Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete am Freitag unter Berufung auf russische Raumfahrtkreise, es werde damit gerechnet, dass "Phobos-Grunt" über Argentinien in die Erdatmosphäre eintritt und gegen 17 Uhr in den Atlantik stürzt.

    Am Donnerstag hatte Roskosmos noch mit einem Absturz am Sonntag um 13.12 Uhr MEZ in den Indischen Ozean nordwestlich von Madagaskar vor den Küsten von Tansania und Kenia gerechnet. Am Mittwoch hatte es geheißen, die Teile würden mitten in den Indischen Ozean fallen.

    Marssonde kostete 127 Millionen Euro

    Russland hatte die umgerechnet 127 Millionen Euro teure Sonde Anfang November mit einer Zenit-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie sollte auf Phobos, dem größten Marsmond, Bodenproben sammeln und diese bis 2014 zur Erde bringen. Doch wenige Stunden nach dem Start gab es technische Probleme, so dass "Phobos-Grunt" den entscheidenden Austritt aus der Erdumlaufbahn nicht schaffte.

    Sowohl Roskosmos als auch die NASA betonen, dass von dem Absturz keine Gefahr ausgehe. Roskosmos rechnet damit, dass nur ein kleiner Teil der Sonde den Eintritt in die Erdatmosphäre übersteht. Demnach dürften sich von der 13,5 Tonnen schweren Sonde 20 bis 30 Fragmente mit einem Gesamtgewicht von höchstens 200 Kilogramm lösen und auf die Erde fallen. Der hochgiftige Treibstoff wird nach Einschätzung der Raumfahrtbehörde bereits beim Eintreten in die Erdatmosphäre verbrennen.

    Experten: Kaum Gefahr durch Phobos-Grunt

    Dies sieht auch der NASA-Verantwortliche für Weltraumschrott, Nicholas Johnson, so. Die Russen verwendeten für die Treibstofftanks Aluminium und nicht das in den USA bevorzugte robustere Titan, hieß es auf der NASA-Website unter Berufung auf Johnson. (afp)

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