Die havarierte russische Marssonde "Phobos-Grunt" stürzt voraussichtlich am Sonntag auf die Erde. Die Moskauer Raumfahrtbehörde Roskosmos geht davon aus, dass von der 13,5 Tonnen schweren Sonde lediglich etwa 20 bis 30 Teile mit einem Gesamtgewicht von höchstens 200 Kilogramm den Eintritt in die Atmosphäre überstehen. Demnach werden die Reste voraussichtlich vor der chilenischen Küste in den Pazifik stürzen, der wahrscheinliche Zeitpunkt wurde mit 18.51 Uhr MEZ angegeben.
Phobos-Grunt: Berechnungen schwierig
Die Berechnungen der Absturzstelle und -zeit sind offenbar schwierig: Am Donnerstag hatte die Raumfahrtbehörde Roskosmos noch mit einem Absturz am Sonntag um 13.12 Uhr MEZ in den Indischen Ozean nördlich von Madagaskar vor den Küsten von Tansania und Kenia gerechnet. Am Mittwoch hatte es geheißen, die Teile würden mitten in den Indischen Ozean fallen.
200 Kilogramm Weltraum-Schrott
Roskosmos rechnet damit, dass sich von der 13,5 Tonnen schweren Sonde 20 bis 30 Fragmente mit einem Gesamtgewicht von höchstens 200 Kilogramm lösen und auf die Erde fallen. Der hochgiftige Treibstoff wird nach Einschätzung der Raumfahrtbehörde bereits beim Eintreten in die Erdatmosphäre verbrennen.
Marssonde: 127 Millionen Euro teuer
Russland hatte die umgerechnet 127 Millionen Euro teure Sonde Anfang November mit einer Zenit-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie sollte auf Phobos, dem größten Marsmond, Bodenproben sammeln und diese bis 2014 zur Erde bringen. Doch wenige Stunden nach dem Start gab es technische Probleme, so dass "Phobos-Grunt" den entscheidenden Austritt aus der Erdumlaufbahn nicht schaffte. (afp)