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Marsmission: Bohrerspitze nicht steril: Curiosity könnte Wasser verunreinigen

Marsmission

Bohrerspitze nicht steril: Curiosity könnte Wasser verunreinigen

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    Das Bild zeigt eine Montage aus neun Fotos, die von Curiosity geschossen wurden.
    Das Bild zeigt eine Montage aus neun Fotos, die von Curiosity geschossen wurden. Foto: Nasa

    Der Marsroboter "Curiosity" könnte einem Medienbericht zufolge Wasser auf dem Roten Planeten verunreinigen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa habe vor dem Start des Forschungsroboters nicht alle Geräte sterilisiert, wie die Zeitung Los Angeles Times am Montag (Ortszeit) berichtete.

    Bohrerspitze war eventuell Keimen ausgesetzt

    Ingenieure des Jet Propulsion Laboratory nahe Los Angeles hatten eine Bohrerspitze am Arm der "Curiosity" befestigt, für den Fall, dass der Roboter diese nach der Landung nicht automatisch einsetzen könne. Nun wird befürchtet, dass die einst sterile Bohrerspitze Keimen ausgesetzt gewesen und damit kontaminiert sein könnte.

    Zwar sei es sehr unwahrscheinlich, dass Keime die Reise zum Mars und die Landung dort überleben könnten, hieß es. Eine Verunreinigung sei dennoch möglich, falls der Forschungsroboter Wasser auf dem Planeten entdecke. In feuchten Umgebungen haben Keime gute Überlebenschancen. "Curiosity" könne aber auch mit Hilfe eines Lasers oder eines Spektrometers Wasser aus der Ferne analysieren.

    Nasa verteidigt ihr Vorgehen

    Ein Nasa-Mitarbeiter verteidigte das Vorgehen. Es sei eher unwahrscheinlich, Wasser oder Eis nahe der Oberfläche im Gale-Krater, in dem "Curiosity" gelandet war, zu finden, sagte David Lavery vom

    Die Mars-Missionen und ihre Rover: Von PROP-M bis Curiosity

    Unter einem Mars-Rover versteht man ein ferngesteuertes Fahrzeug zur Erkundung des Mars. Bislang waren vier Missionen mit einem Mars-Rover erfolgreich.

    Mars 2 war eine russische Raumsonde, die mit einem Mars-Rover vom Typ PROP-M bestückt war. Die Landung war für den 27. November 1971 geplant, doch diese misslang. Mars 2 stürzte auf die Marsoberfläche.

    Die Landung von Mars 3, ebenfalls mit einem Mars-Rover vom Typ PROP-M ausgestattet, gelang zwar, doch wenige Sekunden nach dem Aufsetzen auf dem Mars brach der Funkkontakt zu Mars 3 ab.

    Sojourner war der erste erfolgreiche Mars-Rover. Er arbeitete im NASA-Programm "Mars Pathfinder", das vom 4. Juli bis zum 27. September 1997 lief.

    Die Mars-Rover Spirit und der baugleiche Opportunity landeten im Januar 2004 auf dem Mars. Der Kontakt zu Spirit riss am 22. März 2010 ab. Am 25. Mai 2011 stellte die NASA die Kontaktversuche endgültig ein.

    Die Lebensdauer der beiden Rover war auf drei Monate ausgelegt. Spirit funktionierte sechs Jahre lang. Opportunity ist noch heute voll funktionsfähig.

    Der Rover Curiosity ist seit dem 6. August 2012 auf dem Mars aktiv. Der Start der Mission erfolgte am 26. November 2011.

    Auch die Europäische Weltraumorganisation ESA plant einen Ausflug zum Mars. Der Rover ExoMars soll im Jahr 2018 auf dem Mars landen.

    ESA und NASA planen auch eine gemeinsame Mars-Mission namens "Mars Sample Return". Bei dieser Mission, die im Jahr 2018 starten soll, wird ebenfalls ein - noch namenloser - Rover eingesetzt.

    Andere Nasa-Mitarbeiter sprachen dem Bericht zufolge ebenfalls von einem kalkulierten Risiko. Eine Expertin der Weltraumbehörde kritisierte aber, dass sie nicht rechtzeitig davon erfahren habe. "Sie hätten das nicht tun sollen, ohne mich zu informieren", so Catharine Conley, die für den Schutz von Planeten zuständig ist.

    Instrumente müssen sterilisiert werden

    Die Regeln der Nasa schreiben vor, dass alle Instrumente, die mit der Oberfläche des Mars in Berührung kommen, vorher sterilisiert werden müssen. Damit soll eine Verunreinigung des Planeten mit Mikroben vermieden werden.

    "Curiosity" war am 6. August gelandet. Er soll über einen Zeitraum von zwei Jahren den Roten Planeten untersuchen. Im Zentrum steht die Frage, ob Voraussetzungen für Leben auf dem Mars gegeben sind. dpa/AZ

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