Seine wichtigste Aufgabe hat Curiosity längst erfüllt: Schon im ersten Jahr seiner Weltraum-mission hat der Marsroboter festgestellt, dass der Mars über Millionen Jahre hinweg die nötigen Voraussetzungen für eine lebensfreundliche Umwelt besaß. Doch der Rover rollt weiter über den Planeten, Millionen Kilometer über unseren Köpfen. Und das schon seit fünf Jahren.
„Landung bestätigt“, tönt es damals, am 6. August 2012, aus den Lautsprechern und im Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena bricht Jubel aus. Mit Tränen der Freude in den Augen fallen sich die Forscher in die Arme. Auslöser der Begeisterung ist ein Landemanöver, das die Nasa im Vorfeld als die „sieben Minuten des quälenden Bangens“ betitelte. Danach allerdings spricht man nur noch von den „sieben Minuten des Triumphs“: Curiosity ist auf dem Mars angekommen.
Das Objekt der Begeisterung, dessen Name übersetzt „Neugierde“ bedeutet, ist ein Roboter mit rund 900 Kilogramm Gewicht und etwa so groß wie ein Kleinwagen. Entwicklung und Bau dauerten sechs Jahre und kosteten fast zwei Milliarden Euro. Sechs Räder mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern und einer Breite von 40 Zentimetern sorgen für die Fortbewegung, sie wurden aus Aluminium-Blöcken herausgefräst.
Schon bald nach der Landung sendet er erste grobkörnige Bilder zur Erde, später beginnt der mit einer Atombatterie betriebene Rover zu rollen, schickt höher aufgelöste Fotos und setzt seine wissenschaftlichen Instrumente ein. Er kann Bodenproben entnehmen und in einem eigenen Labor analysieren. Die Nasa-Forscher weisen nach, dass vor Milliarden Jahren ein See auf dem Mars existierte, der die Bedingungen für das Entstehen mikrobiellen Lebens auf dem Mars bot.
So ist Curiosity ausgestattet
Außerdem hat der Rover unter anderem mehrere Kameras, einen Laser, eine Wetterstation, ein Strahlenmessgerät und ein Gerät zum Aufspüren von Wasserstoff an Bord. Und er fährt zu immer neuen Untersuchungszielen, trotz einiger Zipperlein an den Rädern, denen Abrieb und Risse zu schaffen machen. Ein neuer Algorithmus sorgt inzwischen für eine Fahrweise mit weniger Rad-Abrieb, und so steuert Curiosity seit Anfang Juli ein neues Ziel an. Er klettert einen Berghang hinauf und untersucht verschiedene Schichten von Hämatit, mineralische Ablagerungen aus Eisenoxid. Deren Zusammensetzung liefert Aufschlüsse über die Entwicklungsgeschichte.
In der zweiten Juli-Hälfte war Curiosity auf sich allein gestellt, weil keine Kommunikation mit der Bodenkontrolle möglich war. Der Grund: Der Mars stand in Konjunktion zur Erde, von unserem Planeten aus gesehen also direkt hinter der Sonne. Curiosity und auch der bereits 13 Jahre alte Rover Opportunity (übersetzt: „Gelegenheit“) wurden an eine Parkposition bewegt und ebenso wie die Raumsonden im Marsorbit mit einem Arbeitsprogramm ausgestattet, das sie automatisch durchführten.
Jetzt besteht wieder Funkkontakt und Curiosity setzt seine Fahrt fort. Die nächste Sendepause gibt es in etwas mehr als zwei Jahren. Die Chancen stehen gut, dass der Rover dann immer noch den Mars erforscht und aus den sieben Minuten bereits sieben Jahre des Triumphs wurden. mit dpa
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