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Mars-Landegerät: Mars-Roboter "Beagle 2" nach elf Jahren wiedergefunden

Mars-Landegerät

Mars-Roboter "Beagle 2" nach elf Jahren wiedergefunden

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    Hier eine undatierte Aufnahme des europäischen Marsroboters Beagle 2. Das Landegerät war elf Jahre verschollen.
    Hier eine undatierte Aufnahme des europäischen Marsroboters Beagle 2. Das Landegerät war elf Jahre verschollen. Foto: Beagle_2 dpa

    Mars-Roboter "Beagle 2"ist wieder aufgetaucht. Der europäische Mars-Roboter galt elf Jahre lang als verschollen. Gefunden wurde das Landegerät auf dem Mars. Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen der Nasa-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) sei Europas erster Mars-Lander auf dem Roten Planeten entdeckt worden, teilte die britische Raumfahrtbehörde am Freitag mit. Damit sei das Rätsel um das Schicksal von "Beagle 2" gelöst.

    Vergeblich war nach Mars-Roboter "Beagle 2" gesucht worden

    Die Mars-Missionen und ihre Rover: Von PROP-M bis Curiosity

    Unter einem Mars-Rover versteht man ein ferngesteuertes Fahrzeug zur Erkundung des Mars. Bislang waren vier Missionen mit einem Mars-Rover erfolgreich.

    Mars 2 war eine russische Raumsonde, die mit einem Mars-Rover vom Typ PROP-M bestückt war. Die Landung war für den 27. November 1971 geplant, doch diese misslang. Mars 2 stürzte auf die Marsoberfläche.

    Die Landung von Mars 3, ebenfalls mit einem Mars-Rover vom Typ PROP-M ausgestattet, gelang zwar, doch wenige Sekunden nach dem Aufsetzen auf dem Mars brach der Funkkontakt zu Mars 3 ab.

    Sojourner war der erste erfolgreiche Mars-Rover. Er arbeitete im NASA-Programm "Mars Pathfinder", das vom 4. Juli bis zum 27. September 1997 lief.

    Die Mars-Rover Spirit und der baugleiche Opportunity landeten im Januar 2004 auf dem Mars. Der Kontakt zu Spirit riss am 22. März 2010 ab. Am 25. Mai 2011 stellte die NASA die Kontaktversuche endgültig ein.

    Die Lebensdauer der beiden Rover war auf drei Monate ausgelegt. Spirit funktionierte sechs Jahre lang. Opportunity ist noch heute voll funktionsfähig.

    Der Rover Curiosity ist seit dem 6. August 2012 auf dem Mars aktiv. Der Start der Mission erfolgte am 26. November 2011.

    Auch die Europäische Weltraumorganisation ESA plant einen Ausflug zum Mars. Der Rover ExoMars soll im Jahr 2018 auf dem Mars landen.

    ESA und NASA planen auch eine gemeinsame Mars-Mission namens "Mars Sample Return". Bei dieser Mission, die im Jahr 2018 starten soll, wird ebenfalls ein - noch namenloser - Rover eingesetzt.

    Zu Weihnachten 2013 hätte die Mars-Sonde auf dem Mars landen sollen, doch gab er nach seiner Trennung von der Muttersonde "Mars Express" am 26. Dezember kein Lebenszeichen mehr von sich. Nachdem wochenlang nach dem Roboter vergeblich gesucht worden war,  wurde die Mission im Februar 2014 endgültig aufgegeben.

    Auf den Satellitenbildern ist nun zu sehen, dass es "Beagle 2" zumindest bis zur Oberfläche des Planeten schaffte, seine Solarpanele aber nicht vollständig aufklappen konnte. Dadurch war keine Funkverbindung mit der Antenne des Roboters mehr möglich.

    Beagle 2 landete sehr wohl auf dem Mars

    Mars - der Rote Planet

    Der Mars hat die Fantasie stets beflügelt. Wegen seiner roten Farbe und der starken Helligkeitsunterschiede, die an aufflackerndes Feuer erinnern, benannten die Römer ihn nach ihrem Kriegsgott.

    Seine beiden Monde tragen die Namen Phobos und Deimos - zu deutsch «Furcht» und «Terror».

    Der Rote Planet nähert sich der Erde bis auf etwa 56 Millionen Kilometer. Sein Durchmesser ist mit 6794 Kilometern nur etwa halb so groß wie der unseres Heimatplaneten.

    Da der Marsäquator ähnlich geneigt ist wie der irdische, gibt es auch auf dem Nachbarplaneten Jahreszeiten. Ähnlich wie die Erde hat der Mars Polkappen.

    Die Temperaturen schwanken zwischen etwa minus 125 und plus 35 Grad Celsius. Es toben gewaltige Stürme mit Geschwindigkeiten bis zu 400 Stundenkilometern.

    Mehrere erfolgreiche Missionen konnten Wasser nachweisen. Ob und wie schnell der Traum von einer Reise zum Mars für Astronauten wahr wird, lässt sich kaum abschätzen.

    Zumindest sei nun klar, dass die Mission kein "völliger Fehlschlag" gewesen sei, wie vor elf Jahren noch angenommen, sagte Esa-Chef Jean-Jacques Dordain in Paris: "Wenigsten gab es eine Landung auf dem Mars". Allerdings sehen die Experten keine Möglichkeit, "Beagle 2" wiederzubeleben und von ihm gespeicherte Daten zu bergen.

    Der Roboter war von britischen Wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit dem europäischen Raumfahrtunternehmen EADS Astrium konstruiert worden. Er sollte auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen. afp/AZ

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