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MERS-Virus: Saudi-Arabien rät zur Vorsicht vor Kamelen

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MERS-Virus: Saudi-Arabien rät zur Vorsicht vor Kamelen

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    Eine neue Welle von Mers-Infektionen beunruhigt die Menschen in Saudi-Arabien.
    Eine neue Welle von Mers-Infektionen beunruhigt die Menschen in Saudi-Arabien. Foto: Health Protection Agency/Archiv (dpa)

    Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnt die Regierung von Saudi-Arabien zu einem vorsichtigen Umgang mit Kamelen, einem der Träger des Erregers.

    Landwirtschaftsminister Fahd Bel Ghoneim riet am Montag in der Zeitung "Mecca", sich von den Tieren nach Möglichkeit fernzuhalten. Wer den Kontakt nicht vermeiden könne, solle Mundschutz und Handschuhe tragen sowie sich hinterher sorgfältig die Hände waschen.

    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag starben bislang 142 Menschen an dem Coronavirus, 483 infizierten sich bislang. Laut einer US-Studie könnte das Virus von Kamelen übertragen werden, die in dem Königreich in großer Zahl gezüchtet werden.

    Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert und hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen.

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen. Die meisten Fälle wurden bislang in Saudi-Arabien registriert, und auch die Betroffenen in anderen Ländern hatten sich zumeist vorher dort aufgehalten. Erst kürzlich wurde in den USA ein entsprechend Erkrankter ins Krankenhaus gebracht. Er sei von Saudi-Arabien aus über Großbritannien in die

    Aber auch in Deutschland sind zwei MERS-Fälle aufgetreten. Die Patienten waren aus Katar und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu uns gekommen. Die Patienten wurden in Essen und in München behandelt. Einer der beiden konnte genesen wieder entlassen werden, der andere starb.

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO plant für Dienstag eine Dringlichkeitssitzung in Genf zum Thema MERS. AZ, afp

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