Im Frankenwald ist eine Art Pompeji gefunden worden. Dort sind sehr gut erhaltene Überreste einer einzigartigen Meeresfauna gefunden worden. Die Fossilien waren durch einen Vulkanausbruch vor 500 Millionen Jahren konserviert worden.
Meerestiere wurden versteinert
Wie das Landesamt für Umwelt (LfU) am Mittwoch in Augsburg mitteilte, seien die Überreste der einstigen Meeresbewohner als Fossilien in Gesteinen bei Triebenreuth im Landkreis Kulmbach entdeckt worden. Nach entsprechenden Untersuchungen des US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) gelte nun auch deren Alter als gesichert, teilte die Landesbehörde mit.
Vergleichbar mit Pompeji
"Es ist ein wenig mit Pompeji vergleichbar. Einer Naturkatastrophe verdanken wir Einblicke in eine längst vergangene Zeit. Die Kieselsäure in der Vulkanasche hat sterbliche Überreste von zahlreichen Meeresbewohnern in Form von verkieselten Kalkknollen bis heute erhalten", erläuterte der Leiter des Geologischen Dienstes beim LfU, Roland Eichhorn.
Dreilapperkrebse, Armfüßer und Zungensteine
Entdeckt worden seien unter anderem versteinerte Dreilapperkrebse, Armfüßer, Zungensteine und Schwämme. Das sind Lebewesen, die im flachen Meer lebten. Vor 500 Millionen Jahren sei die Frankenwald-Region wahrscheinlich ein größeres Flachwassergebiet vor der Küste Ur-Afrikas gewesen. Nach dem Vulkanausbrauch seien die sterblichen Überreste der Meeresbewohner auf den Meeresboden gesunken. Durch Kieselsäure, die der Vulkanausbruch lieferte, sind die Überreste versteinert und konnten bis heute überdauern. (AZ/dpa/lby)