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Lesen lernen: Lesen verändert das Gehirn

Lesen lernen

Lesen verändert das Gehirn

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    Manchen Kindern fällt das Lesenlernen leicht, andere tun sich mit dem Lesen anfangs schwer. Eine Studie zeigt nun, was sich beim Lesenlernen im Gehirn verändert.
    Manchen Kindern fällt das Lesenlernen leicht, andere tun sich mit dem Lesen anfangs schwer. Eine Studie zeigt nun, was sich beim Lesenlernen im Gehirn verändert. Foto: Patrick Pleul/dpa Archiv

    Wenn Kinder lesen lernen, verändert sich das Gehirn. Während es sich in jungen Jahren noch in der Entwicklung befindet, sieht das bei Erwachsenen anders aus. Es gibt aber auch Erwachsene, die nicht lesen können. Eine neue Studie, die im Fachblatt Science Advances veröffentlicht worden ist, hat mithilfe von Magnetresonanzbildgebung untersucht, wie Lesenlernen bei erwachsenen Analphabeten das Gehirn verändert.

    Mittels MRT: So verändert sich das Gehirn beim Lesenlernen

    Die Studie unter der Leitung des deutschen Forschers Michael A. Skeide vom Max-Planck-Institut in Leipzig wurde mithilfe von Längsbildern der beobachteten Gehirne durch Kernspintomographie durchgeführt. Dabei bewiesen die Bilder, dass Lese-Training über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg in den Gehirnen von Erwachsenen ebenfalls neuroplastische Veränderungen auslöste. Allerdings verändert sich anders als bei Kindern, die Lesen lernen, nicht nur die Großhirnrinde.

    Wenn Erwachsene Lesen lernen, wird in ihrem Gehirn auch die funktionale Verbindung zwischen Occipitallappen und den subkortikalen Regionen des Gehirns und dem Thalamus gestärkt. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Verbindung besonders stark verbessert wurde, wenn einzelne Probanden besser darin waren, Buchstabenkombinationen zu entschlüsseln. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ihre Studie über die Veränderungen im Gehirn durch Lesen dabei helfen kann, aktuelle neurobiologische Konzepte von normalem und beeinträchtigtem Lesenlernen zu verbessern. sh

    Acht Fakten über Analphabeten

    Rund 7,5 Millionen Menschen in Deutschland sind sogenannte funktionale Analphabeten. Sie können einzelne Sätze lesen und schreiben, allerdings keine zusammenhängenden Texte.

    14 Prozent der erwerbsfähigen Deutschen sind von Analphabetismus betroffen.

    Die meisten Analphabeten arbeiten als Hilfskräfte - im Baugewerbe, als Transport- und Frachtarbeiter oder als Hausmeister.

    Männer (60,3 Prozent) sind stärker betroffen als Frauen (39,7 Prozent).

    Der größte Teil der Analphabeten ist zwischen 50 und 64 Jahre alt, nämlich rund 33 Prozent.

    58 Prozent der Betroffenen (4,4 Millionen) haben Deutsch als Erstsprache gelernt, 42 Prozent (3,1 Millionen) eine andere Sprache.

    Weltweit sind nach Angaben der Unesco 781 Millionen Erwachsene betroffen (Stand 2015). Zwei Drittel von ihnen sind Frauen.

    Allein in Indien gibt es 287 Millionen Menschen, die nicht lesen und schreiben können, 37 Prozent aller Betroffenen weltweit.

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