In den vergangenen Tagen wurde über einzelne Fälle von Lassa-Fieber in Deutschland berichtet. Ein Patient in Köln ist an dem tropischen Fieber gestorben, er war mit der Diagnose Malaria direkt aus Afrika nach Köln überwiesen worden. Ein Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens hatte Kontakt mit der Leiche des Lassa-Patienten und steckte sich an. Er befindet sich aktuell auf der Isolierstation der Frankfurter Uniklinik.
Doch wie gefährlich ist die Krankheit und wie kann man sich anstecken? Die wichtigsten Informationen zum Lassa-Fieber zusammengefasst:
Was ist das Lassa-Fieber?
Das Lassa-Fieber ist eine gefährliche Virusinfektion, die meldepflichtig ist. Die Erkrankung tritt häufig in westafrikanischen Ländern auf, zum Beispiel in Sierra Leone, Guinea oder Liberia. Das Lassa-Fieber ist nach einer Stadt in Nigeria benannt, dort wurde die Erkrankung 1969 zum ersten Mal beschrieben.
Welche Symptome treten bei Lassa-Fieber auf?
Dem Robert-Koch-Institut zufolge verlaufen die meisten Lassa-Virus-Infektionen verlaufen mild oder ohne Symptome, nur bei wenigen Menschen wird es lebensgefährlich. Die Krankheit beginnt schleichend mit Fieber, grippeähnlichen Symptomen, Übelkeit und Erbrechen. Hier ist es laut dem RKI schwer von anderen tropischen Krankheiten wie Malaria zu unterscheiden.
Wenn das Lassa-Fieber einen schweren Verlauf nimmt, können sich ab der zweiten Krankheitswoche Schwellungen an den Augenlidern oder im Gesicht bilden und es kommt zu Schleimhautblutungen. Es kann zu einem Schockzustand kommen, der zum Beispiel zu Organversagen führt. Laut dem Robert-Koch-Institut infizieren sich Hochrechnungen zufolge jährlich 100.000 bis 300.000 Menschen mit dem Virus. Von diesen sterben ein bis zwei Prozent an dem Fieber.
Wie infiziert man sich mit dem Lassa-Fieber?
Der natürliche Wirt des Virus ist ein afrikanisches Nagetier, die Vielzitzenmaus oder -ratte. Die Tiere selbst erkranken nicht, scheiden den Erreger aber ihr Leben lang aus. Die Übertragung auf den Menschen passiert in der Regel durch kontaminierte Nahrungsmittel.
Von Mensch zu Mensch überträgt sich das Virus über Körperflüssigkeiten wie Blut und im weiteren Verlauf der Krankheit auch über Speichel und Urin.
Experten halten die Gefahr weiterer Ansteckungen für gering. Lassa ist nicht so leicht übertragbar wie Ebola, sagte der Leiter der Abteilung Virologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, Stephan Günther. Eine Ansteckung innerhalb Europas sei bisher noch nie vorgekommen.
Wie kann man das Lassa-Fieber behandeln?
Dem Robert-Koch-Institut zufolge gibt es nur ein Medikament, bei dem die Wirksamkeit nachgewiesen ist. Es heißt Ribavirin. Je früher es gegeben wird, umso effektiver ist es. Eine Impfung gegen den Virus gibt es nicht. piar (mit dpa)